Dienstag, 13. Mai 2014

2014 - Alles anders?! Alles schwül?! Alles kalt?!

MPS Dortmund
30.04. - 04.05.2014

Ein laaaanger Winterschlaf lag hinter uns! Ok, es war ein warmer Winterschlaf, aber eindeutig zu lang. Somit war ein 5-tägiges MPS doch eigentlich perfekt für einen Saisonstart in Sachen "Camping". Die Saison 2013 war kalt und nass gewesen. Sehr kalt und sehr nass! 2014 sollte nun alles anders werden. "Anders" bedeutete somit "warm" und "trocken", oder zumindest nicht kalt & nass. Frau wollte ja nicht unnötig hohe Ansprüche stellen. Wir wollen ja bei der Realität bleiben und keine Wunder erwarten.

Der 30.4. rückte also immer näher, die Vorfreude stieg und das Wetter.... es fiel zurück ins Jahr 2013. Auf einmal war von Minusgraden und Schneefall die Rede. Schneefall, Anfang Mai im Ruhrgebiet? Frühling, so kalt wie der Winter niemals war?

Thor sei Dank, er zeigte Einsicht! Es würde wohl das " MPS-Sommeroutfit" (MSO) reichen. Für Unkundige, dass MSO besteht aus mehreren Fleecejacken, Fleecehose, Wollsocken und diversen Regenklamotten. Es entstand 2013, im Juli, als es nachts kuschelige 7 Grad hatte...

Mit dem MSO im Gepäck ging es nun also am Mittag des 30.4. los! Im Fredenbaumpark angekommen war es schwül. Im Fredenbaumpark ist es immer schwül. Jedenfalls war es dort in all den Jahren noch nie "unschwül". Gibt es dieses Wort überhaupt? Im Fredenbaumpark jedenfalls nicht... Aber wir weichen ab! Also da waren wir im schwülen Fredenbaumpark in Dortmund, an einem Mitwochnachmittag mit reichlich MSO im Rucksack.

Der erste Zeltaufbau der Saison dauerte dann doch ein wenig länger, weil es war ja schwül. Hatte ich das schon erwähnt, dass es im Fredenbaumpark schwül war und zwar immer???  Auf jeden Fall hatten wir dann doch noch ein wenig Zeit um uns ins unsere Schlafsäcke zu kuscheln und zu entspannten. Gegen 17 Uhr ging es endlich los: MPS-Saisonstart im schwülen Fredenbaumpark...

Es tat einfach nur gut, endlich wieder da zu sein, also beim MPS, nicht im schwülen Freden.... Naja, ihr wisst schon! Gegen 18 Uhr, wir hatten es uns gerade bei Mr. Hurley & den Pulveraffen gemütlich gemacht, holte uns 2013 blitzartig ein. Nein, kein Schneefall, es war ja schwül: Das MPS wurde wegen akuter Unwetterwarnung von Polizei und Feuerwehr vorrübergehend unterbrochen. Wir sollten uns sofort zu unseren Autos begeben und keinesfalls unter Bäumen Schutz suchen. Da wir kein Auto hatten, ging es ins Zelt. Immerhin stand das nicht unter Bäumen, sondern auf dem freien Wiesenparkplatz. Ganz dumm sind wir ja nun nicht. Keine 15 Minuten später ging dann auch die Welt unter, Thor sei Dank, gab es nur Starkregen und Gewitter, aber keine Hagel und Sturm. Um 19 Uhr war dann auch alles wieder vorbei. Und hey, es war auch gar nicht mehr schwül, dafür war es kalt und es regnete... Super Auftakt für ein 5-tägiges Festival!

Der Donnerstag war tatsächlich auch sehr schön warm (und nicht schwül). Es war sogar so sonnig, dass ich mir einen Sonnenbrand eingefangen habe. Mit Sonne hatte mein Körper nun wahrlich nicht gerechnet. Glücklicherweise ging es Donnerstagnachmittag nach Hause. So konnte ich für das Wochenende noch Sonnencreme einpacken. Die Temperaturen sollten allerdings stark nach unten gehen, so dass ich auch noch Verstärkung fürs MSO dazupackte.

Der Freitag zeigte sich dann von seiner ganzen Pracht: Es nieselte und regnete nahezu nonstop. Bei dem Wetter brauchte man schon sehr viel Motivation, um wieder zum Zelten aufzubrechen. Sicherheitshalber kam noch eine Fleecedecke mit, denn nachts sollten es 2-3 Grad werden. Den Freitagabend verbrachte ich auch größtenteils am Feuer. Man hatte einen guten Blick auf die Bühne und konnte sich gleichzeitig wärmen und trocknen. Thor sei Dank, ist Softshell ein mittelaterlicher Stoff und somit vollkommen authentisch. Hätte ich diese neumodischen Baumwollgewandungen getragen, wäre ich vermutlich nass bis auf die Bruche geworden! Trotzdem hab ich es nicht ganz bis zum Ende ausgehalten und ging um kurz nach Mitternacht ins Zelt.

Samstag & Sonntag war es tagsüber wieder ganz angenehm. Und ich habe gelernt, dass es nicht immer schwül im Fredenbaumpark ist! Nein, es kann auch regnen :P

Alles in allem war es ein gelungener Saisonauftakt, auch wenn ich doch gerne bitte, bitte endlich mal ein MPS ohne Dauerregen und Unwetter hätte. Es muss ja gar kein Sommerwetter sein, aber wenigstens trocken und ohne Temperaturen um 0 Grad. 3 Grad im Zelt sind einfach schweinekalt, auch wenn es im Schlafsack kuschelig warm ist, irgendwann muss man da ja mal raus... Ein paar Chancen hat das Wetter 2014 ja noch :D


Freitag, 28. Juni 2013

Der See & das Grauen

MPS Dortmund
15. & 16.06.2013

Versprechungen hatten uns nach Dortmund gelockt. Versprechungen über einen wunderschönen Campingplatz am See. Ach, da wurde mir ganz warm ums Herz. Zelten, auch einer richtigen Wiese mit Ausblick auf den See. Kein Vergleich zu dem Parkplatz mit Rasensteinen vom letzten Jahr.

Daher machten ich mit zusammen mit Victoria früh auf den Weg. Eigentlich war Dortmund ja nur ein Katzensprung entfernt, aber nach dem der Zeltplatz letztes Jahr schon Freitag abends dicht war.... Und wir wollten ja Seeblick haben. Idylle pur, sozusagen.

Nach dem qualvollen Fußmarsch durch den Fredenbaumpark kamen wir am Ziel an. Der wundervollen See-Campsite!
... und wurden prompt zur Alten geschickt, weil die See-Site erst geöffnet würde, wenn die Andere voll wäre. Ich jammerte, ich diskutierte, ich motzte... Es halft nichts, wir mussten wieder auf die Rasensteine...

Naja, unter einem Baum fanden wir dann ein Stück Wiese. Groß genug für unsere Zelte, aber natürlich kein Seeblick! Soviel also zu den Versprechungen! Und was heißt das fürs nächste Jahr: 3 Stunden später anreisen und dann wieder auf der Alten landen, weil dann die See-Site zuerst gefüllt wurde ;)

Dienstag, 28. Mai 2013

Extreme Camping

MPS Rastede
09. - 12.05.2013

Donnerstag, 09.05.2013
... und es geht weiter! Das sind meine Gedanken, als ich mich nur 1 Wochen nach Weeze auf den Weg nach Rastede machte. Damit meine ich nicht das MPS ansich, sondern das bescheidene Wetter.

Es war Vatertag! Und wie immer war Zugfahren an Vatertag ein ganz besonderer Leckerbissen. Man ist nicht nur von unzähligen besoffenen Männern umgeben, sondern auch von unzähligen Fahrradausflügerln, die auch in den Zug wollen. In der Nordwestbahn nach Rastede wurde es dann ganz schlimm. Der Zug war komplett überfüllt, aber immer mehr Fahrräder sollten in den Zug. Dazwischen ein Schaffner, der ebenfalls total überfordert war und angesichts der Massen an Fahrrädern und Gepäck nichts mehr geregelt bekam. Ich fand ihn lustig und hoffte (ja, total böse) an jedem Halt auf neue Fahrräder. In Oldenburg eskalierte die Situation schließlich, weil keiner mehr reinpasste. 15 Minuten wurde diskutiert, bis es endlich weiter ging. Beim Verlassen des Bahnhofs fielen dann auch die ersten Regentropfen. Juhuu, Rastede war nicht mehr weit.

Mit uns stieg noch eine Handvoll Leute aus, aber während die brav der Ausschilderung zum Zeltplatz folgten (in der Hoffnung am Shuttlebus vorbei zu kommen), bog ich ab zum Freibad, wo der Shuttlebus definitiv hielt. Anscheinend war ihnen nicht bewusst, dass man niemals den Schildern folgen durfte. Diese führten nämlich 3 km durch Rastede zum Zeltplatz, während es bis zur Shuttlebushaltestelle nur ca. 1,5 km waren. Dort merkte ich dann auch an, dass es vielleicht intelligent wäre, an der Kreuzung ein paar Shuttlebus-Schilder aufzuhängen, aber es gab keine. Also waren wir auch ziemlich alleine im Bus zu Campsite!

Campsite Nr. 1 war schon voll, Nr. 2 drohte auch aus allen Nähten zu platzen, aber wir fanden noch ein schönes Plätzchen. Das Gras war ungemäht und nass! Also perfekt zum Zelt aufbauen...


Freitag, 10.05.2013
Der Freitag begann zuerst mal mit dem Ausfall des Shuttlebusses... Dazu muss man sagen, es gab nur diesen EINEN Bus! Also warteten wir, und warteten, und warteten. Nach 90 Minuten kam er dann auch. Zu Fuß wären wir deutlich schneller gewesen, aber wenn Gisi uns schon einen Bus spendiert, sollte man den auch nutzen. Ansonsten war das Wetter kalt und feucht. Es passierte etwas, was gewissermaßen eine Premiere war. Wir verbrachten an diesem Tag mehr Zeit im Zelt als auf dem Platz. Dort war wenigstens trocken...

Samstag, 11.05.2013
Es war nass und kalt. Verdammt nass und verdammt kalt. Dazu zog noch ein Unwetter über die Rastede. Wir suchten Schutz unter einem der "guten" Sonnensegel. Es passierte, was passieren musste: Das Segel riss und der dicke, mittelere Pfeiler fiel nur cm an meinem Kopf vorbei. Dafür bekam ich eins der schweren Abspannseile ins Gesicht. Wir machten als das selbe wie am Vortag: Zurück ins Zelt in den Schlafsack zum Aufwärmen.

Sonntag, 12.05.2013
Die Luft war raus. Es war nass und nein, nicht mehr so kalt. Zwischen den Schauern kam sogar mal die Sonne raus! Juhuuu, sie lebte doch noch.
Müde war ich. Durch die Nässe und Kälte der vergangenen Tage war der Schlaf viel zu kurz gekommen. Ich sehnte mich nach einer Dusche und trockener Kleidung... So ging es früher als geplant wieder Richtung Heimat.

Fazit: Weeze war ja schon nass & kalt, Rastede war nur minimal besser gewesen. Wenn es so weiter ging... Nee, das macht selbst mir keinen Spaß!

Sonntag, 28. April 2013

Von Regen, Eis & Idioten

MPS Weeze
27. & 28.04.2013

Die Saison beginnt...

Endlich geht es wieder los! Der Winter war lang und kalt, aber nun ist ja Frühling, quasi beinahe Sommer!

Am Freitag, dem 26.04. machte ich mich also bei kuscheligen 15 Grad und Nieselregen auf zum MPS nach Weeze. Nein, dass oben ist kein Witz. Der MPS-Sommer besteht ja bekanntlich aus Regen und Kälte. Somit war also alles wie es sein soll. Ich war mal wieder alleine unterwegs, da es den Menschen mit Verstand zu kalt war...
Ich warte auf den Zug
Je näher ich Weeze kam, desto "MPS-typischer" wurde das Wetter. An der Campsite erwartete mich dann eine Stimmung, wie ich sie erwartet hatte:
Der große Regen kam erst ca. 20 Minuten später. Das waren also die "trockenen" Verhältnisse

Es war noch sehr leer (warum nur?!), somit war schnell ein geeignetes Plätzchen für mein Zelt gefunden und der große Regen /Aufbau konnte losgehen. Noch bevor ich das Zelt überhaupt ausgepackt hatte, war ich nass bis auf die Unterwäsche. Der starke Wind war beim Aufbau nun auch nicht gerade eine Hilfe, aber irgendwann stand mein grünes Zuhause. Sogar noch halbwegs gerade. Als ich dann begann mich häuslich einzurichten, war ich auf einmal sehr froh alleine zu sein, da ich meine komplette Kleidung zum Trocknen ausbreiten musste und das wäre zu zweit unmöglich gewesen. Es blieb also nur noch, sich in den Schlafsack zu verkriechen und auf besseres Wetter am Samstag zu hoffen.

Und so sollte es auch tatsächlich sein! Am Samstag schien die Sonne und es war stellenweise sogar recht warm. Vergessen war der Freitag, das MPS ging endlich los. Die Stimmung war bestens und die Flugzeuge, die sich regelmäßig hinter uns in den Himmel erhoben, störten gar nicht. Beim Omnia-Konzert verhalfen sie Steve sogar zu einer genialen Pointe. Es war einfach nur herrlich das Vertraute wieder zu haben. Die gute Musik, das leckere Essen, die Stimmung. Einfach himmlisch!

Es war alles bestens. Bis ca. 23 Uhr. Ich saß in der allerletzten Reihe bei Saltatio Mortis und mir wurde kalt. Eigentlich  wollte ich bis 2 Uhr auf dem Gelände bleiben, aber von Minute zu Minute kroch die Kälte mehr und mehr unter meine Gewandung. Schnell war mich klar, dass ich es nicht mehr aushalte und somit war ich nach Konzertende schneller im Zelt als die Musiker von der Bühne! Aber auch da wollte mir nicht wirklich warm werden. Und mein Kopf meinte: Es ist wohl ein wenig kälter als gestern...

Ich zog alles an Kleidung an, was ich finden konnte und hüllte mich komplett in den Schlafsack. Selbst die Nasenspitze wurde eingezogen. Bis auf meine Füße stellte sich beim restlichen Körper auch eine wohlige Wärme ein. Die Fußkälte wurde ignoriert und ich fiel Morpheus in die Arme.

Sonntagmorgen um 7 weckte mich das erste Flugzeug. Zudem war mir warm, weil die Sonne auf mein Zelt knallte. Ich hatte wie tot geschlafen. Nur meine Füße waren noch immer eisig, aber egal. Beim Blick aus dem Zelt traf mich dann der Schlag. Alles war vereist. Mein Zelt war mit Eis bedeckt. Auch das Kondenswasser im Zelt war gefroren. Wir mussten Temperaturen von deutlich unter 0 Grad gehabt haben. Das erklärte auch, warum mein Schlafsack an seine Grenze gekommen war.
Eis am Zelt hatte ich noch nie!

Eindeutig Bodenfrost

Das MPS ist eingefroren!


Sonntag ging es nur noch kurz aufs Gelände zur Markteröffnung, die Rückfahrt stand ja noch auf dem Programm. Mit dem MPS-Shuttlebus nach Weeze und dann nach Hause. So war der Plan. Anscheinend war das Wetter aber noch nicht Strafe genug für mich gewesen. Meinen Zug durfte ich mir mit besoffenen Fußballfans auf den Weg zum Schalkespiel und besoffenen Holländern auf Herrentour teilen. Wunderbar, dass ist genau das, was Frau nach so einem Wochenende braucht. Immerhin haben die Holländer nur einmal versucht mich blöd anzumachen und es reichte auch ein Todesblick meinerseits, um deutlich zu machen, was passiert, wenn sie nicht ganz schnell von ihrem Vorhaben Abstand nehmen!

In bestimmten Punkten kann es also nur noch besser werden, in 1 1/2 Wochen in Rastede....

P.S. Das was ich als Erfrierungen an meinen Füßen eingestuft hatte, war dann beim heimischen Duschen doch nur Dreck!


Samstag, 12. Januar 2013

2013 - Vorschau mit Rückblick

Zuhause
12.01.2013

2012 war in vielen Punkten ein denkwürdiges Konzertjahr und ich muss sagen, ich habe eindeutig viel zu wenig geschrieben. Hiermit gelobe ich nun also Besserung für 2013.

2012 hatte alles, was ein Jahr nicht haben sollte: Kälte & Regen, wann immer ich unterwegs war. Es begann mit Regen beim MPS in Rastede, es folgte die Sinnflut zu Dortmund, der mein Zelt zum Opfer fiel. Mit neuem Zelt ging es weiter. Im Juli in Bückeburg froren wir nachts bei 7°C, natürlich während es regnete. Erst zum Ende der Saision wurde es besser, aber nicht wärmer.

2013... wird es hoffentlich besser werden. Wenn nicht, ich habe nun einen Schlafsack, der auch für Minusgrade geeignet ist. Außerdem werde ich meinem Rücken zuliebe weniger Gepäck mitschleppen. Die Schmerzen, die dazu führten, dass ich nicht nach Borken konnte, will ich nicht noch einmal erleben.

2013... Es sind viele Veranstaltungen geplant, wenn auch viele nur eintägig. So will ich zum Burgfolk, zum Feuertal-Festival (vielleicht gibt es das ja auch ohne  Regen?) und dann endlich mal wieder zur Eisheiligen Nacht. Dazu noch die ganzen Mittelaltermusik-Termine. Mal schauen, was sich davon dann auch umsetzen lässt. Ich hoffe natürlich auf 100%.

Es ist erst Januar, aber es juckt schon wieder in den Fingern und ja, ich vermisse es sogar. Ich vermisse die schlaflosen Nächte, den Stress, die Müdigkeit. Es ist einfach geil! Man kann es nicht beschreiben. Die Zeit vergeht mir viel zu langsam. Gerne würde ich jetzt schon planen, was noch in weiter Ferne liegt.

Das erste Konzert gibt es nächste Woche in Osnabrück im Bastard.-Club. Was dann folgt? Mal sehen :D

Dienstag, 11. September 2012

Am Arsch der Welt

MPS Remeringhausen
08. & 09.09.2012

Campside in Remeringhausen
"Willkommen am Arsch der Welt" - das ist mein erster Gedanke als ich quasi in unmittelbarer Nähe des Ritterguts Remeringhausen, inmitten der Einsamkeit, aus dem Bus steige. Gut, dass hier nicht gerade das Leben tobt, damit hatte ich schon gerechnet. Es wird schon einen Grund haben, warum der Bus nur 2 mal täglich fuhr. Wichtig ist an dieser Stelle das Wort "quasi" im Bezug auf "unmittelbare Nähe". Irgendwie sah das bei google.maps alles anders aus und so passierte etwas sehr seltenes: Ich verlief mich. Zwar sah ich das Rittergut, aber ich fand keinen Weg dahin. Zudem war es äußerst mühsam die schwere Tasche über die Schotterwege zu ziehen. Nachdem ich ca. 45 Minuten lang durch die Gegend geirrt war, erbarmte sich eine Autofahrerin und fuhr mich zum Rittergut. Das war doch mal Glück. Also schienen in dieser Einöde doch Menschen zu leben.
Die Campside ließ dann schon erahnen, was das Wochenende über dominieren sollte: Einsamkeit und viel, viel Platz. Wobei es auf der Campside doch sehr belebt zuging. Man sah die Bewohner nur nicht: Unzählige Wühlmäuse. Die netten Tierchen fanden es nun aber gar nicht lustig, dass ich mein Zelt über ihren Mauselöchern aufgestellt hatte und so standen mir unruhige Nächte bevor, denn sie kratzen permanent vom unten an der Bodenplane oder liefen sogar unterm Zelt entlang. Ich musste unweigerlich an die Schneckenplage aus Wuppertal denken. Immerhin waren die Schnecken lautlos gewesen. Und es fühlte sich auch nicht gut an, wenn ständig neben einem die Zeltplane wackelte. Somit verteilte ich sämtliche schwere Gegenstände über den Löchern, damit ich wenigstens halbwegs Ruhe hatte. In Gedanken sah ich mich schon ein neues Zelt kaufen, weil meine Untermieter Löcher in die Bodenplane geknabbert hatten. Es blieb aber wohl beim Rascheln, aber es waren für mich 3 recht schlaflose Nächte.

Während es Freitagnacht noch regnete, wurde es zum Sonntag hin richtig, richtig warm. Kurz gesagt: Sonntag war irgendwie bei allen die Luft raus und es war auch zu warm. Waren Samstag schon wenig Besucher dagewesen, erreichte der Sonntag einen neuen Tiefstand. Es gab aber auch Premieren: Saltatio Mortis begrüßten ihr Publikum mit Handschlag, Luzi & Alea riefen den "Wer liebt Lasterbalk mehr"-Wettbewerb ins Leben und Setlisten wurden zur Deko. Es gab Wunschkonzerte und Jingle-Sets. Außerdem erfand El Silbador eine neue tief leidenschaftliche Version des Merseburgers Zauberspruches. Er versprühte eine solche Leidenschaft, dass es seinen Kollegen gänzlich unmöglich war einzusteigen! Außerdem war es der Tag der Body-Airbrushs... Ja, es war ein denkwürdiges Wochenende. Trotz der fehlenden Besucher war die Stimmung toll. Und so hatten Sonntag alle ein lachendes und ein weinendes Auge. Es tat einfach gut, endlich aus der Hitze raus zu kommen, aber man hätte auch gerne noch weiter feiern können!


Reliquiae: Die Waldmeister des Samstags

Body-Airbrush wo man nur hinschaute


wir waren ja unter uns...


Endlich hab ich ein Bild von Alea beim Digeridoo spielen bekommen!


Lasterbalk wünschte sich, dass Elsi Macarena tanzt...


Die Schnecke kriecht bergauf...

Feuertal-Festival in Wuppertal
25. & 26.08.2012

2011 bin ich schon mal in Wuppertal beim Feuertal-Festival gewesen. An viel kann ich mich nicht mehr erinnern: Das Wetter war mehr als bescheiden (siehe: Wir säen den Wind & ernten das (Un)Wetter). Das Gelände war eine einzige Schlammpiste und Saltatio Mortis durften als Headliner nur 5 Lieder spielen, weil ein schweres Unwetter Kurs auf Wuppertal hielt und das Gelände evakuiert wurde. Unser Zug zurück nach Münster kam niemals in Wuppertal an, ebenso das Unwetter. Noch lange nach dem offiziellen Ende saßen wir am HBF fest und nicht ein einziger Tropfen oder ein einziges Dönnerchen hatten sich gezeigt.
Bei meinem ersten Besuch in Wuppertal 2010 war das Wetter übrigens auch absolut unterirdisch gewesen. Außerdem geht es in Wuppertal ständig bergauf und niemals geradeaus. Man kann nicht einfach so von A nach B laufen, nein, man muss mindestens dreimal abbiegen um über die Straße zu kommen. Kurz gesagt: Wuppertal und ich standen auf Kriegsfuß. Nun haben wir 2012... Zeit für eine Versöhnung?

Freitag, am frühen Abend, erreichte ich Wuppertal - mit 43 Minuten Verspätung... Ich war alleine mit Sack und Pack unterwegs, da Victoria noch im Urlaub war. Also machte ich mich alleine auf die Suche nach dem Bus. Aufzüge und Rolltreppen im Wuppertaler HBF waren natürlich kaputt und somit hieß es erstmal: Schleppen bis zum Umfallen. Interessanterweise geht es schon im HBF bergauf. Es ist wirklich der einzige Bahnhof, den ich kenne, wo es im Bahnhof einen Anstieg gibt...

Der Bus war dann schnell gefunden und ich stieg irgendwo in Elberfeld aus. Aha, hier war also das Freibad, wo die Feuertal-Campside war. Wo??? Es gab keine Schilder und offensichtlich war dieser Teil Wuppertals noch hässlicher als das, was ich bis dato kannte. Also machte ich mich auf die Suche. Ich fand dann auch eine kleine Straße, die natürlich bergauf führte, steil bergauf... Und tatsächlich an deren Ende befand sich irgendwann das Freibad. Es war schwül an diesem Abend und ich fand es jetzt schon zum Kotzen. Außerdem ahnte ich Böses. Die Bilder, die bei google maps vom Freibad gefunden hatte, ließen nicht auf schöne, ebene Liegewiesen schließen. Zu allem Überfluss lagen zwischen Freibad und Festvial-Gelände ca. 3km Fußweg. Mir war schon Freitag abends klar, dass ich die definitiv nicht laufen würde, sondern lieber den Bus nehmen würde.

Nach dem Check-In wurde mir schnell klar, google maps hatte eher untertrieben. Das Freibad war seit Jahren geschlossen, das Becken daher leer. Die Liegewiesen bestanden aus Buckelpisten in Hanglage. Einen kleinen, besonders steilen Teil, hatte man gemäht, der Rest war kniehohes Gras und Gestrüpp. Meine Laune war auf einem Tiefpunkt angekommen... Da ich absolut nicht im stehen schlafen wollte, verzog ich mich also hinters Becken ins hohe Gras:
Zelten im hohen Gras mit leichter Hanglage

Blick auf den gemähten Teil der Liegewiese
Gegen 21 Uhr passierte dann das, was auch schon 2011 passiert war. Es begann zu regnen, nein zu schütten. 13 Stunden lang. Die feuchte Wärme beförderte außerdem zahlreiche neue Mitbewohner in mein Zelt. Als ich Samstagmorgen aufwachte, hingen überall an der Innenseite vom Außenzelt sowie am Innenzelt Nacktschnecken. In allen Größen versteht sich. Ich bin ja wirklich ein Tierfreund, aber bei Nacktschnecken hört diese Freundschaft auf. Ich verbrachte den Morgen damit, das Zelt zu entschnecken. Selbst im Vorzelt hatten sie sich breit gemacht und klebten an Tasche und Rucksack. Es war einfach ekelig. Ich begann eine Schneckophobie zu entwickeln...

Gott sei Dank blieb es den Samstag über trocken bzw. es fing erst am frühen Sonntagmorgen an zu regnen. Und der Sonntag wurde wettermäßig zum Samstag 2011. Das Gelände soff förmlich ab. Der Schlammpegel stieg rasant und so passierte etwas seltsames: Wir hatten keine Lust mehr. Der Headliner ASP war zwar wirklicht toll, aber nicht toll genug um gegen den Regen anzukommen. Wir machten uns auf den Weg zurück zum Zelt. Es war zwar schade, aber uns war kalt und wir waren nass bis auf die Knochen. Ein letztes Mal erklommen wir den Berg zum Freibad und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke, während die Nacktschnecken wieder das Zelt belagerten....

Noch ein kleiner Nachtrag: Natürlich liegt auch die Waldbühne, wo das Feuertal-Festival stattfindet, auf einem Berg bzw. man muss hochlaufen. Nun soll es aber dort oben eine Bushaltestelle geben, von der man zur Bühne runterlaufen kann. Obwohl ich 3 Busfahrer gefragt habe, konnte mir keiner eine Auskunft geben. Die Antworten waren.
1. "Ich kenne mich hier nicht aus. Keine Ahnung."
2. "Das weiß ich nicht"
3. (Mein Favorit): " Das kann ich dir auch nicht sagen. Musst du schauen, wo es dir am besten gefällt. Da steigst du dann aus!"

Ich gestehe, ich war bei 3. kurz davor zu antworten: "Wir sind in Wuppertal! Wie kann es mir hier irgendwo gefallen?!"

Tja, wie man liest, es gab keine Versöhnung zwischen mir und Wuppertal. Ganz im Gegenteil. Es haben sich neue Abgründe aufgetan... Wir sehen uns dann 2013!!!