24. & 25. Juli 2010
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| Ein Blick über den Fühlinger See auf das MPS-Gelände |
Das Mittelalter gastierte in Köln und Victoria und ich waren dabei. Das Gelände am Fühlinger See sollte wunderschön sein. Diesmal gab es aber ein ernsthaftes Problem für uns: Saltatio Mortis und Faun spielten an unterschiedlichen Tagen, wann sollten wir hin gehen? Schlaflose Nächte und unzählige Stunden des Denkens brachten schließlich die Lösung: Wir verbringen beide Tage in Köln!!! So, kluge Menschen würden nun ihr Zelt einpacken und campen, aber wir natürlich nicht! Wir fuhren samstags abends brav zu meinen Eltern, um möglichst wenig Schlaf zu bekommen und sonntags richtig müde zu sein! Natürlich mussten wir samstags das Faun-Konzert auch vorzeitig verlassen, weil wir die letzte S-Bahn bekommen mussten…
Früh am Samstagmorgen trafen Victoria und ich uns in Düren am Bahnhof. Das Wetter war angenehm und es schien ein trockener Tag zu sein. Gut, das war nicht verwunderlich, schließlich spielten Saltatio Mortis auch erst am nächsten Tag. Mit uns waren Unmengen an Menschen unterwegs. Allerdings wollten die nach Duisburg zur Loveparade. Wir fühlten uns ziemlich deplatziert; die lebten halt in einer anderen Welt...
Unsere S-Bahn nach Köln war dagegen total leer, weil alle Welt mit dem RE fuhr. Wir folgten diesmal der offiziellen Anreisebeschreibung des Veranstalters. Wie sich im späteren Verlauf zeigte wird, keine wirklich gute Idee! Schon in der S-Bahn zum Fühlinger See waren wir verwirrt. Nirgendwo gewandete Menschen, sondern nur Victoria, ich und zwei Jungs, die auch nicht im Geringsten nach Mittelalter aussahen. Irgendwann war die S-Bahn am Ziel und 4 stiegen aus... in der absoluten Einöde. Man hörte keine Trommeln, sah keine Zelte und nirgendwo ein Mensch. Wir hatten schon Zweifel an der Richtigkeit des Ortes, als ich in der Ferne ein Schild sah: Fußweg zum MPS. Toll, der Ort war schon mal richtig, also liefen wir mal los. Wir liefen und liefen und liefen. Mir kamn Zweifel auf... Ob es da wirklich keine nähere Haltestelle gab? Mit dem Bus oder so? Wie auf Kommando fuhr Selbiger an uns vorbei.... Toll, wir liefen dann mal weiter!
Nach 40 min erreichten wir endlich das MPS-Gelände. Im Übrigen war die nächste Bushaltestelle nur knapp 10 min entfernt. Leider war die Anbindung an unsere S-Bahn nicht gegeben, so dass wir zwar zur S-Bahn mit dem Bus hätten fahren können, aber trotzdem noch vor Ende des Abendkonzertes von Faun die Veranstaltung hätten verlassen müssen. Das war mein erster MPS Besuch ohne Saltatio Mortis Konzert. Ein völlig neues Erlebnis, wie ich feststellte.
Für 21 Uhr war der Beginn des Faun Abendkonzerts geplant und sie fingen sogar pünktlich an. Das Konzert selber war sehr schön. Nur die doofen Typen hinter uns nervten, da sie unentwegt redeten und zwar sehr laut und noch dazu absoluten Off-Topic Müll! Gerade als Faun Hym To Pan anstimmten, mussten Victoria und ich los. Egal, ob Bus oder Fußmarsch, wir mussten los. Immerhin holte mein Vater uns um Mitternacht in Düren ab.
In der S-Bahn erfuhren wir vom Unglück in Duisburg und waren erst mal geschockt. Zuhause warfen wir erst mal den Laptop an, um 1. zu erfahren, was genau in Duisburg los war und 2. um zu schauen, ob es nicht einen kürzeren Weg zum MPS gab. Wir stellten fest, dass wir Glück hatten, mit der S-Bahn aus Köln zu kommen. Der Zug wäre nämlich von Duisburg gekommen und hatte 230 min Verspätung, wenn er denn jemals gekommen wäre. Außerdem stellten wir fest, dass es einen schnelleren Weg zum MPS per Bus gabt. Leider vergaßen wir die Zeiteinsparung von ca. 45 min bei unserer Zeitplanung und waren sonntags knapp 30 min vor Eröffnung am Gelände. Mir war das eine Lehre: Ich werde die Anreise immer selber planen, egal was der Veranstalter sagt!
Sonntags war das Wetter nicht mehr ganz so toll. Es regnete! Wie eigentlich immer, wenn Saltatio Mortis auf der Bühne steht. Auch wenn Lasterbalk es zunächst leugnete, es fielen nicht nur ein paar Tropfen, sondern es schüttete. Es half kein grölen und kein tanzen. Die Schleusen waren geöffnet und wir wuden mal so richtig nass. Trotzdem war die Stimmung wie immer toll. Da es ein Sonntag war, war das MPS auch schon um 20 Uhr zu Ende. Eigentlich hatten wir noch länger bleiben wollen, aber wir waren klitschnass. Außerdem fingt es an kalt zu werden und wir mussten ja noch bis nach Münster fahren. Wir machten uns auf den Weg und saßen um 21.20 Uhr im RE7 nach Münster. Im Gegensatz zum Sommer funktionierte diesmal auch die Klimaanlage: Es war arschkalt und wir waren nicht nur nass, sondern froren auch noch. Noch dazu machte sich Müdigkeit breit. Letzte Nacht hatten wir nur wenig Schlaf und tanzen macht sowieso müde. Zu unserer großen Freude (Achtung Ironie!) ist die Bahn nachts genauso unpünktlich wie tagsüber, so dass wir in Münster unseren Nachtbus verpassten und noch mal 30 min draußen warten durften. Um kurz vor 1 fiel ich todmüde in mein Bett. Was ist die Horizontale doch toll...
