Sonntag, 8. August 2010

MPS Telgte 2010 – Verdrehte MPS-Welt

Saor Patrol aus Schottland


07. August 2010
Das wohl merkwürdigste MPS, was ich jemals erlebt habe. Zum einen mal wieder das liebe Wetter: Mittags geben 12 Uhr war ich pünktlich zur Eröffnung am MPS-Gelände. Im Gegensatz zum Dezember 2009, diesmal aber mit dem Bus. Der hielt nämlich tatsächlich direkt vor dem Gelände!  Es war brütend heiß und ich verkroch mich erst mal unters Sonnensegel. Die Sonne knallte und ich hätte mich in den Arsch beißen können, dass ich nur 1 Flasche Wasser dabei hatte. Immerhin hatte ich die Sonnencreme nicht umsonst mitgeschleppt. Außerdem fragte ich mich ernsthaft, warum ich das Regencape eingepackt hatte. Nun ja, diese Frage sollte sich beim “Nachtkonzert” von Saltatio Mortis noch beantworten...
Aber auch sonst war alles anders. Als Reaktion auf das Unglück bei der Loveparade in Duisburg war der Kreis Warendorf beim MPS wohl übers Ziel hinausgeschossen. Nicht nur, dass überall in den Bäumen wunderschöne grüne Fluchtweg-Schilder hingen, nein, es gab sogar eine Flutlichtanlage. Scheiterhaufen und Pyroeffekte waren dafür verboten...
Die Stimmung war dafür aber wirklich gut. Bei den ersten Konzerten des Tages  warenallerdings noch recht wenig Leute bzw. nur der harte Fan-Kern da. Ich nutzte die Leere und schlenderte ein wenig über den Markt. Dabei sah ich mir ein Konzert von Saor Patrol aus Schottland an. Die Jungs waren wirklich genial. Ich liebe einfach große Trommeln und der Sound von Saor Patrol wareinfach der Hammer! 
Das Saltatio Mortis Nachtkonzert musste  schon um 20:30 Uhr stattfinden, weil nach 22 Uhr eine verstärkte Nachtruhe galt und die Saltaten - als einzige Band im Übrigen! - zu laut waren. Da der gewöhnliche Spielmann nun aber für gewöhnlich um 22 Uhr erst richtig wach ist, gabt es nachher noch einige Zugaben an der Drachenschänke. Leider begann es gegen 20 Uhr wie aus Kübeln zu schütten. Wenigstens hatte ich mein Cape nicht umsonst eingepackt! Lasterbalk liefert e uns auch prompt eine Erklärung, warum es regnete: Der liebe Wettergott war zu sehr mit onanieren beschäftigt, als das er sich ums Wetter hätte kümmern können….
Sicherlich zur außerordentlich großen Freude der lärmempfindlichen Anwohner, brüllten wir deshalb nach jedem SaMo Lied aus voller Kehle “Scheiß Wetter”. Schließlich hatten wir noch  keine 22 Uhr und durften noch laut sein. Ich hatte allerdings trotzdem die Nase voll und so entschloss ich mich um 22:30 den letzten Nachtbus nach Münster zu nehmen, anstatt um Mitternacht den letzten Zug. Es tat mir zwar in der Seele weh, dass ich nicht noch an der Schänke mitfeiern konnte, aber mit dem Zug zu fahren, hätte bedeuten, ich hätte in Münster zu Fuß nach Hause laufen müssen. Bald schon bereute ich diese Entscheidung allerdings wirklich. In einem Gewerbegebiet in Telgte hatte es einen Unfall  gegeben und das ganze Gebiet war abgeriegelt. Unser Bus musste laut Streckenplan da aber  durch. Es folgte eine 20 minütige Diskussion zwischen dem Busfahrer und dem Einsatzleiter der Feuerwehr, bis wir schließlich unter Begleitung das Gebiet passieren durfen. Umdrehen und woanders lang fahren, wäre wahrscheinlich zu einfach gewesen, aber so ein westfälischer Busfahrer hat halt seinen Fahrplan. Dafür war ich ungewöhnlich früh zu Hause. Erst Mitternacht und schon zurück vom MPS …