19. Juni 2010
Eigentlich fand meine MPS-Premiere ja irgendwann im Dezember in Telgte 2009 statt, aber es handelte sich ja um einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt und kein richtiges MPS. Außerdem war das damals eine recht spontane Entscheidung. Während eines unglaublich spannenden Blockseminars, an einem Sonntagmorgen erwähnte Victoria, dass sie gleich nach Telgte wollte und fragte, ob ich nicht mit wollte. Da es draußen schneite wie Hulle und ich eh nichts vor hatte, kam ich mit. In Telgte fand ich das dann alles irgendwie sehr seltsam. Die komischen Typen auf der Bühne, mit ihren quietschenden Dudelsäcken und Schalmeien wirkten nicht sehr vertrauenserweckend und recht duster...
Mittlerweile waren 6 Monate vergangen. Anstatt Schnee goss es wie aus Kübeln, besonders warm war es auch nicht… Nur, die Gestalten auf der Bühne hatten weniger an und mittlerweile wusste ich ja, dass die ganz nett sind und nur spielen wollen!
Mittlerweile waren 6 Monate vergangen. Anstatt Schnee goss es wie aus Kübeln, besonders warm war es auch nicht… Nur, die Gestalten auf der Bühne hatten weniger an und mittlerweile wusste ich ja, dass die ganz nett sind und nur spielen wollen!
Wie immer reisten wir mit Zug und S-Bahn an. Schlau wie ich zeitweise nun mal bin, war ich schon eine Woche zuvor in Dortmund gewesen, um zu schauen, wie man zu Fuß vom Fredenbaum-Park zum HBF kommt, da S-Bahnen ja bekanntlich nie dann fahren, wenn man sie am dringendsten braucht.
Den Tag verbrachten wir größtenteils mit rein in die Regenklamotten, raus aus den Regenklamotten… Außerdem lernte ich an diesem Tag noch viele, wirklich wichtige Dinge, wie Urlaute an passender Stelle zu rufen und korrekte Winkbewegungen im Takt der Musik zu vollführen. Auch lernte ich den Sport „Bruchenball“ kennen. Meiner Meinung nach ein Sport, der Zukunft hat und unbedingt olympisch werden sollte! Das Saltatio Mortis Konzert fing 20 Minuten später an, dauerte dafür aber knapp 40 Minuten länger. Irgendwann sah man auf der anderen Seite des Veranstaltungsgeländes sehr viel Blaulicht und dann war das Konzert sehr plötzlich zu Ende, aber natürlich bestand da keinerlei Zusammenhang! Wer würde schon die Polizei rufen, damit Saltatio Mortis von der Bühne geht?!
Das lange Stehen des Tages zeigte Wirkung: Mir taten die Füße weh. Sehr weh!!! Das Problem an der Sache: Um 2 Uhr fuhr der letzte Zug zurück nach Münster und bis zum Bahnhof waren es knapp 3 km. Also hieß es nochmal Kraft tanken am Scheiterhaufen. Zu meiner großen Freude spielten Saltatio Mortis noch unplugged direkt neben uns. Leider, leider mussten wir aber Richtung Bahnhof los. Diese 3 km wurden eine einzige Qual und am Ende erwartete uns noch die Treppe des Grauens, die ich (ernsthaft) auf alles Vieren hoch kroch. Zwar kreuzten zahlreiche Nachtbusse unseren Weg zum HBF in Dortmund, aber wir fanden keine Haltestelle. Mit der S-Bahn ging es nach Wanne-Eickel. Da meine Kräfte schwanden, griff ich zu meiner Notreserve: 3 Flaschen Red Bull exen. Im Nachhinein eine doofe Idee, da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Das Koffein zeigte bald seine Wirkung: In der S-Bahn waren die Lautsprecher kaputt und es kam an jedem Halt nur ein Rauschen. Das Geräusch erinnerte mich an das Geräusch, welches ein Sänger verursachte, als er sein Mikrofon kaputt gemacht hatte, ein paar Stunden zuvor. Im Gedenken an ihm, rief ich also bei jedem Rauschen: Alea hat’s kaputt gemacht… (und so eine S-Bahn hält verdammt oft!!!
Im Wanne-Eickel mussten wir schließlich in eine völlig überfüllte Regionalbahn umsteigen (überfüllt, nachts um 3!!!). Ich ließ mich einfach auf den Boden fallen. Stehen ging nicht mehr. In Münster angekommen hatte ich ernsthafte Probleme meine Beine zu sortieren. Laufen ist schon eine sehr komplizierte Angelegenheit. Eigentlich hatten Victoria und ich die 6 km bis zur Boeselburg laufen wollen, aber…. Naja, ein ganzer Tag Stehen plus 1 L Red Bull… Wir nahmen ein Taxi! Somit war ich zwar um 4 Uhr im Bett und mein Körper wollte auch schlafen, aber mein Kopf war hell wach und hatte so eine Art Koffeinschock. Meine Hände zitterten und mein Kopf drehte sich um sehr verdrehte Gedanken. Um 8 bin ich dann endlich eingeschlafen…
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