Die Premiere in Neuss

04.03.2011

Bannkreis

Der Dezember liegt mittlerweile doch schon ein paar Wochen zurück und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mir in den vergangenen Wochen etwas gefehlt hat: Die Marktmusik!!!

Daher war ich umso erfreuter, als ich erfuhr das „Bannkreis“ ihren ersten Auftritt ausgerechnet im Stiftskeller zu Neuss haben sollten. Schließlich hatte ich in den ehemaligen „Heiden“ ja versprochen, sie auch in Zukunft zu besuchen. Victoria war auch sofort mit an Bord.

Es war Freitagmittag. Da die Bahn mal wieder streikte, beschloss ich einen Zug früher Richtung Neuss zu nehmen. Im Zug hatte ich ein Deja-Vu: Es ist Freitagnachmittag, ich sitze im Zug Richtung Köln und mit mir im Zug sitzen jede Menge bekloppte Fußballfans, die zum Spiel Dortmund-Köln wollen. Es war exakt die gleiche Situation wie auf der Fahrt zum SaMo Jubiläumskonzert, nur dass diesmal noch Narren mit im Zug waren und Fußball in Dortmund und nicht in Köln gespielt wurde. Außerdem wollte ich ja nach Neuss und nicht nach Wuppertal. Meine frühere Abfahrt rechnete sich und so kamen Victoria und ich zeitgleich in Neuss an; ich hatte 40 Min Verspätung! Per moderner iPod-Navigation fanden wir den Stiftskeller ohne Probleme. Der Stiftskeller ist eine urige Mittelaltertaverne und liegt, wie der Name vermuten lässt, im Keller! Außerdem ist er eng, sehr eng und verwinkelt. Wir waren eindeutig zu spät und alle guten Plätze waren schon längst vergeben, also quetschten wir uns einfach in den Gang. Da hörte ich von rechts aufgeregte Rufe: „Klaus, Klaus, guck mal! Die sind tatsächlich gekommen!“ Wir standen direkt neben dem Tisch der Spielleute und wurden eindeutig wieder erkannt! Anscheinend hatten wir in Telgte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kann ich mir ja sooo gar nicht erklären (*grins*)…. Aber es war wirklich schön, so begrüßt zu werden!

Kurz darauf ging es los und Bannkreis gaben wirklich alles! Es war einfach nur genial, unbeschreiblich. Der Sound war fantastisch und die Stimmung war super. Die Band spielte mangels Bühne mitten im Raum und alle waren richtig gut drauf.

Später am Abend tauchte überraschenderweise Besuch auf: Capud Draconis gaben sich die Ehre und ließen sich nicht lange bitten mit einzusteigen. Auf engsten Raum sorgten nun 7 Spielleute für Stimmung und hatten vollen Erfolg. Die Stimmung war einmalig. Ein besonderer Reiz lag sicherlich auch daran, dass alles spontan war und nicht wie eine eingeübte Nummer wirkte.  Nicht nur dem Publikum schien es richtig Spaß zu machen. Es war so ganz anders, als noch wenige Wochen zuvor in Telgte und das war auch gut so. Sie haben es definitiv verdient.

Leider neigte sich dieser Abend viel zu schnell dem Ende entgegen. Jedenfalls für mich. Victoria und ich mussten ja wie immer unseren Zug zurück nach Münster bekommen. Schweren Herzens machten wir uns um kurz vor 1 auf den Heimweg. Es war eine lange, lange Heimfahrt und ich sah mein Bett erst samstags um 6 wieder, aber das war es mir wert. So einen Abend könnte ich öfters gebrauchen!

Bannkreis & Capud Draconis