Montag, 25. Juli 2011

MPS Bückeburg - Anders als geplant, Teil 2

23. & 24.07.2011

Das 2. MPS-Wochenende in Bückeburg stand bevor. Da Victoria diesmal nicht mitkommen wollte, hatte ich geplant, lediglich am Sonntag mit Valeria zu fahren. Nachdem aber die Nachwirkungen des 1. Wochenendes verflogen waren, fing mein Kopf mal wieder an sich zu verselbstständigen. Was sprach eigentlich dagegen auch am Samstag nach BB zu fahren? Eigentlich nichts… Gut, ich würde früher wieder zurückfahren müssen, weil nachdem Nachtkonzert kein Zug bzw. in Münster keine Nachtbusse mehr fuhren. Problem: Sonntag müsste ich um 5 Uhr aufstehen…. Ungefähr am Donnerstag kam meinem Kopf dann DIE Idee: Ich mache es wie letztes Wochenende und zelte! Allerdings stellte ja sonst immer Victoria das Zelt, aber meine Recherche ergab, dass meine Eltern ein jungfräuliches Mini-Zelt im Keller liegen hatten. Sie hatten es mal gekauft und dann festgestellt, dass es zu klein war! Die große Frage war aber: Bekomme ich meinen Krempel so gepackt, dass ich auch alles nach Bückeburg bekomme? Den Donnerstagabend verbrachte ich daher mit Packversuchen. Nach einigem hin und her stand dann fest: Es passt! Das Mini-Zelt war nicht nur leicht, sondern passte auch noch zu Schlafsack und Isomatte in die große Tasche.

Freitagabend in Münster, machte ich mich daran das Zelt aufzubauen. Natürlich IN der Wohnung. Immerhin hatte ich es noch nie gesehen. Der Aufbau gestaltete sich recht schwierig, aber danach wusste ich, dass ich nun im Besitz eines grünen Tunnelzeltes war. Um genau zu sein: Ich war im Besitz eines Vaude Ferret I! Im Gegensatz zu Victorias Zelt brauchte man bei meinem aber unbedingt Heringe und Abspannleinen, damit es stand. Mein erster Verdacht war ja gewesen, dass mir einfach das Talent zum Zeltaufbau fehlte, aber ein Telefonat mit Papa ergab das Gegenteil: Er hatte beim ersten Aufbauversuch direkt mal eine Stange übergebrochen… Da hatte ich deutlich besser abgeschnitten! Einen Hammer, damit ich die Heringe auch in den Boden bekam, packte ich auch noch ein.

Samstagmorgen um 7 ging es dann los Richtung Bückeburg. Da Ferienbeginn in NRW war, waren die Züge hemmungslos überfüllt, aber noch pünktlich. Jedenfalls so pünktlich, dass ich sämtliche Anschlüsse bekam und pünktlich um 10:40 in Bückeburg ankam. Zu meiner großen Freude war diesmal  sowohl der Zeltplatz als auch das Festivalgelände selbst vom Bahnhof aus ausgeschildert. Allerdings bog die offizielle Zeltplatzausschilderung irgendwann nach links ab, während mein iPod mich nach rechts schickte. Ich verließ mich dann doch lieber auf meinem iPod, denn diese Strecke war durchgehend asphaltiert. Es macht nämlich absolut keinen Spaß den Koffer über Schotter- und Waldwege zu ziehen. Das hatte ich letztes Wochenende schon gelernt. Außerdem überkam mich die Erkenntnis, dass es den Fußmarsch nicht angenehmer macht, wenn man den Weg zum Zeltplatz kennt. Es ist und bleiben nun mal 2 km…

Am Zeltplatz angekommen hatte ich die Qual der Wahl: Es war noch viel leer. Schnell hatte ich ein geeignetes Plätzchen gefunden. Schön weit weg von den großen Bäumen… Es tobte nämlich ein handfester Sturm! Ich muss irgendwie ziemlich fertig ausgesehen haben, dann meine Nachbarn eilten sofort herbei, boten mir Hilfe beim Aufbau sowie alkoholfreie, koffeinhaltige und alkoholische Getränke an… Hallo, ich trinke doch um kurz nach 11 nicht schon Bier?! Ich mein, ich will ja noch bis heute Abend durchhalten und nicht schon wieder Blödsinn machen… Am Zeltaufbau versuchte ich auch alleine. Überraschenderweise klappte alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte und in Rekordgeschwindigkeit stand mein Zelt bombenfest mit dem Hinterteil zum Wind, so wie vom Hersteller empfohlen! Mit insgesamt 14 (!!!) Heringen sorgte ich dafür, dass auch ein Wirbelsturm meinem Zelt nichts anhaben konnte. Eine Blase am rechten Zeigefinger war der Preis dafür.

Saltatio Mortis schienen an diesem Tag ganz besonders gut gelaunt zu sein, warum auch immer! Vielleicht freute es sie, dass sich der Regen auf einige kurze Schauer beschränkte und dafür 2-3-mal sogar die Sonne sich zeigte? Wer weiß… Noch ein Nachtrag zu letzter Woche: Ich hatte dem Samoel ja nun ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Eine Flasche eines von mir gebrauten alkoholhaltigen Getränks, liebevoll „Rotes Gift“ genannt. Meine Recherche ergab nun, dass sie es tatsächlich getrunken hatten. Allerdings konnte mir der liebe Samoel nicht sagen, ob sie es nun getrunken hatten, weil es so lecker war oder weil sie so voll waren, dass die Geschmacksnerven es längst aufgegeben hatten und es das Letzte war, was da drum stand. Ich persönlich vermute ja eher das Letztere, aber lobte ihn trotzdem! Respekt!!!
Das Nachtkonzert schaute ich mir dann aus der letzten Reihe auf einem Tisch sitzend an. Ich war schon müde und hatte für heute genug Frühsport  á la Alea gemacht. Außerdem war es schön, mal Band und Publikum zu sehen. Mittlerweile hatten die Regenschauer gänzlich nachgelassen, dafür war der Sturm umso stärker geworden. Die Akustik war daher mehr als schlecht. Sturm und Schall verträgt sich halt schlecht. Saltatio Mortis musste 3 Zugaben spielen, wobei die letzte von Gisi daselbst angeordnet wurde und aus 4 Liedern bestand. Um kurz nach 23 Uhr war dann endgültig Schluss und ich war durchgefroren. Die Temperatur war in den einstelligen Bereich abgesunken. Ich fühlte mich an Borken 2010 erinnert. Eigentlich hatte ich mir noch das Feuerspektakel bzw. das Nachtkonzert von Rapalje anschauen wollen, aber mir war zu kalt. Ich verkrümelte mich lieber ins Zelt. Natürlich stand das Zelt noch immer bombenfest an seinem Platz. Endlich machte es sich bezahlt, dass ich so viele Klamotten mitgenommen hatte (jaja, ich hatte aus Borken doch etwas gelernt; man glaubt es kaum!). Letztes Wochenende hatte ich noch im T-Shirt geschlafen. Daran war diesmal nicht zu denken. Mit Wollsocken (wir haben Juli…), Jogginghose, langärmligem Thermounterhemd (Juli!!!!), T-Shirt und Hoodie rollte ich mich im Schlafsack ein. Die Kapuze vom Hoodie zog ich mir tief ins Gesicht und so war es tatsächlich schön warm und kuschelig in meinem Zelt.  Gegen 0:30 kam dann der erwartete Regen. Mein Zelt schaukelte im Sturm, aber ich schlief glücklich ein. Und ich schlief und schlief und schlief… unterbrochen von einigen kurzen Augenblicken bis um 10:15 Uhr! Es regnete die ganze Zeit und der Sturm peitschte umso heftiger. Trotzdem habe ich noch bei keinem MPS so gut geschlafen. Ich weiß nicht, woran lag. Vielleicht am eigenen Zelt? Weil ich alleine war? Auf jeden Fall werde ich wohl nun immer zelten, wenn es möglich ist. Es war einfach so schön bequem! Pünktlich zur Markteröffnung um 11:30 lies auch der Regen nach. Valeria, die mir an diesem Tag Gesellschaft leisten wollte, war wohl ziemlich froh darüber. Zumindest gab es den Nachmittag über hier und da mal regenfreie Augenblicke bzw. es nieselte nur noch. Nachdem letzten Konzert von Vermaledeyt machten wir uns auf den Heimweg. Ich packte noch schnell mein leider nasses Zelt ein und Valeria war so lieb und nahm mich mit bis nach Rheine, so dass ich nicht wieder zu Fuß zum Bückeburger Bahnhof laufen musste. Mein Aussehen hatte am heutigen Tage sehr gelitten. Man könnte auch sagen, ich sah aus als hätte ich 2 Tage draußen im Sturm und Regen verbracht. Ich hatte meine alte Jogginghose anbehalten und trug nur T-Shirt und Hoodie drüber. Die Haare waren gänzlich unfrisiert und waren vom Sturm und Regen total zerzaust.  Mir war das aber alles egal. Sonntagabend um 21:45 Uhr war ich schließlich wieder müde und glücklich daheim.

Das gesamte Wochenende war einfach nur geil! Es gab so viele schöne Augenblicke. Allerdings ist eine Frage doch geblieben: Was bitte ist ein Bieber-Geburtstag? Nach den Reaktionen von Arras Schelter und Thomas Galgenvogel muss es was lustiges sein…


NACHTRAG: 09:48 und die Frage ist gelöst...

Montag, 18. Juli 2011

MPS Bückeburg – anders als geplant, aber toll!

16. & 17.07.2011

Victoria und ich hatten mal wieder einen Campingtrip zum MPS geplant. Wir waren bestens vorbereitet, aber natürlich kam alles anders als geplant.
Früh am Samstagmorgen ging es in Münster los. Wir waren beladen wie die Packesel. Immerhin sollte es in Bückeburg nur knapp 1 km vom Bahnhof zum Campingplatz sein. Es würde zwar anstrengend sein, aber zu schaffen. Die Wettervorhersagen hatten sich im letzen Moment auch zu weniger Regen entschlossen. Es stand also einem lustigen Wochenende nichts entgegen.
Minden HBF: Victoria bewacht unser Handgepäck

Die erste Überraschung hatten wir in Minden. Wegen Bauarbeiten fuhr die S-Bahn nicht; der Schienenersatzverkehr war gerade weg und der nächste Zug meldete 15 Minuten Verspätung. So waren wir anstatt 10:40 Uhr, erst gegen 11:30 in Bückeburg. Gott sei Dank hatten wir einen großzügigen Zeitplan. Die 2. Überraschung folgte dann auch so gleich: Es fehlte jegliche Ausschilderung zum MPS oder zum Campingplatz. Ich bekam schon einen dicken Hals und beging im Geiste blutrünstige Morde an den verantwortlichen Personen. Was für ein schöner Start in ein entspanntes Wochenende. Im Internet hatte als „Anfahrt“ auch nur gestanden: Laufen sie vom Bahnhof einfach geradeaus zum Schloss! Wir liefen also mal los… Das Wetter war überraschend warm und schwül. Zum Abend hin sollte es leichte Schauer geben, bevor es am Sonntag regnen sollte. Victoria und ich liefen und liefen und liefen; unser Schweiß lief ebenfalls.  Schließlich standen wir vor dem Schloss. Vom MPS weit und breit nichts zu sehen. Uns taten die bereits die Arme und Hände weh. Ist doch toll, wenn man die Schmerzen schon vor dem Beginn einer Veranstaltung hat und nicht erst am Morgen danach! Meine Laune näherte sich dem absoluten Tiefpunkt. Schließlich bekamen wir den Tipp, einfach mal rechts rum zu gehen. Nette Einheimisch! Immerhin ein Pluspunkt für Bückeburg! Toll, half uns nur leider nicht weiter, weil auch dieser Weg sich bald wieder gabelte.
Nach dem Austesten weiterer Irrwege fanden wir schließlich doch noch das MPS-Gelände… um dann direkt zu erfahren, dass die Campsite auf der anderen Seite des Geländes war. Da noch kein Einlass war, mussten wir großräumig um das Gelände rummarschieren. Mit anderen Worten: Völlig fertig und nass geschwitzt erreichten wir um 12:20 den Zeltplatz. Unmittelbar am Eingang hing dann auch das 1. und anscheinend einzige Hinweisschild, das dort der Zeltplatz war.  Der Platz selber war riesengroß und schon gut gefüllt. Wir fanden aber noch ein ruhiges Plätzchen mit einer sehr interessanten Aussicht. 
Blick über den Zeltplatz

Da mittlerweile ein kräftiger Wind wehte, beschlossen wir, dass Zelt richtig zu befestigen und liehen uns bei den Nachbarn erst mal einen Hammer um die Heringe in den Boden zu hauen. Als wir fertig waren (in beiderlei Hinsicht!) stand unser Zelt wirklich bombenfest.

Meine Knie waren bereits weich, die Schulter schmerzte… also die perfekte Voraussetzung  für  ein Saltatio Mortis Konzert bzw. Frühsport mit Alea. Faun war dagegen eine richtige Entspanunng. Trotzdem hatte der Tag Spuren hinterlassen. So kam es dann auch, dass Victoria und ich pünktlich zum Ende des Nachtkonzerts am Ende unserer Kräfte  waren. Wir waren tatsächlich um 23:30 im Zelt. Jaja, wir sind halt richtig hardcore! Übrigens der einzige Vorteil des Campingplatzes: Er lag direkt vor der Saltatio-Bühne. Wir schlurften die wenigen Meter zur Isomatte und machten es uns in den Schlafsäcken gemütlich. Kalt war es Gott sei Dank nicht. Die ganzen Klamotten hatte ich schon mal umsonst mitgenommen. Beim Nachtkonzert waren einige Tropfen gefallen, aber das war es dann auch gewesen.

Gegen Mitternacht fing es an zu regnen. Zunächst ganz sanft. In Laufe der Nacht braute sich dann ein richtiges Unwetter zusammen. Der Wind hatte Orkanstärke und der Regen prasselte auf unser Zelt. Ich wachte mehrfach auf, weil das Zelt schaukelte und ich mir Sorgen machte, ob wir nicht doch wegfliegen würden. Es schaukelte und wackelte. Bisweilen verformte sich das Zelt bedenklich.  Wir waren mitten in einem richtigen Unwetter gelandet! In den Morgenstunden ließ der Wind nach, dafür wurde der Regen umso heftiger. Mir schwante, dass ich vielleicht doch nicht umsonst so viel Kleidung mitgenommen hatte. Es war auch deutlich kälter geworden.
Gegen 8 Uhr war unsere Nacht beendet. Alles in allem hatten wir eine ruhige und erholsame Nacht hinter uns.
Nichts geht über ein gesundes und ausgewogenes Frühstück!

Wir frühstückten erst mal ausgiebig (*hust*)und gammelten bis zum Einlass einfach nur rum. Zu unserer großen Freude ließ der Regen pünktlich zum Einlass nach. Es gab den Tag über nur einzelne leichte Schauer, während wir uns bei Feuerschwanz, Schelmish, Metusa und  Das Niveau bestens amüsierten. Der MPS-Sonntag ist meist wesentlich entspannter und von der Atmosphäre her auch ruhiger als der Samstag.

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Vor uns lagen noch knapp 3 Stunden Bahnfahrt und wir mussten ja noch zurück zum Bahnhof finden. Ein nicht zu unterschätzender Fußmarsch. Daher zogen wir es vor, schweren Herzens vor dem offiziellen Ende abzuhauen. Dank meines iPods fanden wir den Bahnhof diesmal ohne den Umweg durch Schlosspark und Innenstadt. Trotzdem war das Schleppen eine Qual. Um 17:20 Uhr ging es mit dem Schienenersatzverkehr zurück nach Minden und um 21 Uhr war ich wieder daheim. Müde, aber glücklich! Ich freu mich schon auf nächste Woche und natürlich den nächste Camping-Trip zum MPS nach Köln…

Montag, 4. Juli 2011

Planschparty in Bahrenfeld

02.07.2011

Besuch beim MPS in Hamburg-Bahrenfeld

Ja, so ein wenig nass war es schon....
„Viel Spaß beim MOVE!“, rief mir eine ältere Frau lachend entgegen, als ich in Gewandung auf dem Weg zur S-Bahn zum MPS in Hamburg-Bahrenfeld war. „Danke“, antwortete ich freundlich und mein Kopf fragte mich sofort: „ Was bitte ist der/die/das MOVE?!“…
In der S-Bahn traf ich auf jede Menge seltsame Menschen. In schrillen Farben gekleidet, mit bunten Perücken auf dem Kopf  und Blumenketten um den Hals. Also fragte ich mal höflich nach: Auf dem Kiez war Schlager-Move! So eine Art „Loveparade“ für Schlagerfans… Aha…. Naja, nicht mein Ding.

Kurze Zeit später war ich in Bahrenfeld an der Trabrennbahn. Es war wenig los…. Sehr wenig! Gut, es regnete auch bzw. es schüttete und stürmte.  Was zu Anfang noch ganz amüsant war, entwickelte sich zu einem tierisch geilen Desaster! Was genau an diesem Tag mir so alles passierte kann ich nicht sagen (Datenschutz, versteht sich?!), aber ich eins muss ich los werden: Ja, ich habe Elsi und Samoel gefragt, ob sie für mich unter dem Sonnensegel ein Nachtkonzert spielen. Und ja, ich hab ihnen auch angeboten ein paar Strohballen anzuzünden, damit es schön kuschelig ist. Leider sind die Gagen-Verhandlungen dann kläglich gescheitert, aber ich versichere hier, sie werden es noch bereuen, dass sie angelehnt haben! Ich habe da so eine Idee…

Auf jeden Fall entwickelte sich der Tag wettertechnisch in die absolut falsche Richtung. Aus dem anfänglichen Nieselregen wurde Platzregen mit Orkanböen… Es goss mal mehr, mal weniger, aber im Gesamtbild wurde es immer mehr. Der Rasen verwandelte sich in eine Art Sumpf und das Geläuf wurde zum Matsch-See.  Was also machen? Ganz einfach: Vor der Bühne alles geben und dann ab unter Sonnensegel zum Gruppenzittern.  Was machte Saltatio Mortis: Auf der Bühne alles geben und dann ab zur Taverne oder unters Sonnensegel. So verging der Tag äußerst amüsant, wenn auch im Recht kleinem Kreis.  Je später am Abend, desto kleiner wurde dieser Kreis, aber desto besser war die Stimmung. Viel half dieses „Unterstehen“ allerdings nicht. Der Sturm trieb den Regen von allen Seiten unter die Segel und bereits am frühen Nachmittag war alles, was ich am Leib trug, klatschnass.

Dann kam das Abendkonzert… Viel stand nicht vor der Bühne, aber das, was da war, war dafür umso feierwütiger! Mich wunderte es eher, dass da tatsächlich noch 7 Spielmänner auf der Bühne standen! Es tat der Stimmung auch keinen Abbruch, als pünktlich zum 2. Lied der Strom komplett ausfiel. SaMo spielte zwar etwas leiser, aber dafür mit noch mehr Herzblut. Da die ersten 3 Lieder Instrumentalstücke waren, fiel es auch nicht weiter auf. Wie sich rausstellte, war ein Stecker im Wasser versunken. Außerdem gab die Leier vom Mümmelstein den Geist auf. Mittlerweile ähnelte die Bühne auch mehr einem See. Die Gitarre vom Samoel schien auch nicht sonderlich angetan zu sein von der Nässe. Von den anderen Holzinstrumenten mal ganz zu schweigen.  Selbst Aleas Mirko musste ständig vom Sänger daselbst liebevoll vom Wasser befreit werden, damit es nicht blubbert beim Singen…
Sturm und Regen peitschten über die Bühne

Nach vorne wollte nur einer!


Zur Zugabe gab es dann das Highlight des Tages: Als Jean wieder auf die Bühne kam, riss er sich die Klamotten vom Leib und schmiss sie in den Dreck vor die Bühne. Lasterbalk tat es ihm gleich und forderte uns auf, es ihnen gleich zu tun: Gesagt, getan! Die komplette erste Reihe warf ihre Klamotten  über die Absperrung in den Dreck! Nur, dass wir Mädels unsere Oberteile dann doch anließen. Alea war sowieso schon oben ohne auf die Bühne gekommen. Die letzten Songs tanzten wir bei sinnflutartigem Platzregen, Sturmböen und 12 Grad in völlig durchnässten T-Shirts! Mittelalter rockt!!!! Es war definitiv eins der besten Abendkonzerte, die ich je mit SaMo gefeiert habe. Es hätte ruhig noch länger weitergehen können, aber um 22 Uhr war aus Lärmschutzgründen Schluss.

Der Morgen danach. Ein Selbstportrait auf der Zugtoilette. Ich finde, man sieht den Spaß, den ich 12 Stunden zuvor gehabt hatte:
Drachenblut rockt!


Sonntag, 3. Juli 2011

Münster-Hamburg in 9 Stunden!

01.07.2011


Hier mal der Zeitplan (m)einer Zugreise. Ich schwöre bei den Göttern, es ist alles wirklich so passiert! Geplant war von Münster aus nach Hannover zu fahren, da ich dort eine Verabredung hatte. Von dort aus sollte es dann nach ca. 2 Stunden Aufenthalt weiter nach Hamburg gehen…

Uhrzeit

  • 10:10 Abfahrt in MS
  • 11:40 Ankunft in Bielefeld
  • 12:05 Ich sitze im Zug Richtung Hannover
  • 12:15 Der Anzeiger am Bahnsteig ist umgesprungen; plötzlich steht  da als Endstation „Löhne“ und der Zug soll 30 Minuten Verspätung haben…
  • 12:19 Ich bin am Service-Point. Die Strecke ist gesperrt, weil es in Porta Westfalica brennt. Die Züge fahren nur bis Löhne. Von dort ist ein Schienenersatzverkehr nach Minden eingerichtet.
  • 12:22 Zurück im Zug. Nun kommt die Durchsage, dass der Zug auch nicht nach Löhne fährt, sondern ausfällt.
  • 13:00 Endlich fährt ein Zug nach Löhne. Er ist hoffungslos überfüllt.
  • 13:13 Ankunft in Löhne. Es gibt keine Durchsagen, Personal oder Ausschilderungen. Ich renne einfach drauf los. Mir schwant nämlich böses. Mein Instinkt schickt mich in die richtige Richtung. Ein paar Meter hinter dem Bahnhof steht 1 (!!!!!) Bus. Ich gehöre zu den wenige glücklichen, die nicht nur in den Bus passen, sondern sogar einen Sitzplatz erobern können.
  • 13:18 SEV fährt in Löhne ab bzw. versucht es. Die Haltestelle quillt über mit Menschen, die in den Bus wollen und die Straßen sind mit Autos verstopft.
  • 13:50 Wir stehen bei Bad Oeynhausen im Stau. Der Bahnhof wird nicht angefahren; wir halten einfach an einer Haltstelle an der Straße
  • 14:15 Wir stehen bei Porta Westfalica im Stau. Schon von weitem sieht man dicke, schwarze Wolken.
Schwarzer Rauch über Porta Westfalica


  • 14:26 Ein Sondereinsatzfahrzeug für Luftverschmutzung quetscht sich an uns vorbei. Langsam geht dem Busfahrer ein Licht auf, dass es nicht nach Porta reingeht. Also öffnet er einfach die Türen und wer mag, darf aussteigen.
  • 14:37 Wir kriechen auf Minden zu…
  • 14:45 Wir erreichen den Bahnhof Minden. Der Vorplatz ist so voll mit Menschen, dass der Bus auf der Straße halten muss. Schnell raus aus dem Bus. Ein Zug Richtung Hannover steht abfahrbereit am Gleis und wartet nicht…
  • 15:30 Ankunft in Hannover… Geplant war ursprünglich mal 13:50 Uhr. Die Verabredung ist natürlich schon lange abgesagt. Am Service Point erfahre ich dann auch, dass der Metronom bestreikt wird. Meiner nach Uelzen soll aber fahren.
  • 15:45 Metronom nach Uelzen fährt ab. Es ist brechend voll und ich hab mich nur mit Mühe noch dazu quetschen können. Unmittelbar nach der Abfahrt kommt die Durchsage, dass in Uelzen der Anschluss nach Hamburg streikbedingt ausfällt!
  • 16:37 Ankunft in Uelzen. Der Bahnhof quillt über mit Menschen, weil nichts mehr fährt. Um 18 Uhr soll ein Metronom nach Hamburg fahren. Trotzdem beweisen sie Humor: In Züge, die nicht ankommen, darf man nicht einsteigen! 

  • 18:00 Der Bahnsteig ist voller Menschen, aber vom Metronom ist nichts zu sehen.
  • 18:10 Der Metronom fährt ein; Ich bekomme wieder nur einen Stehplatz
  • 18:38 Wir sind in Lüneburg! Durchsage: Ab Lüneburg verkehrt dieser Zug heute ausnahmsweise als Regional-Metronom mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen.
  • 18:46 Eigentlich sollte ich jetzt in Harburg aussteigen. Stattdessen halten wir in Radbruch. Nomen est Omen? Bitte, bitte nicht!
  • 19:03 MASCHEN!!! Ich nähere mich Hamburg…
  • 19:10Nach genau 10 Stunden steige ich in Harburg aus. Das war mal eine Zugfahrt!


Für die Rückfahrt werde ich auf jeden Fall über Bremen-Osnabrück fahren. Wie ich feststelle hat man auch in Harburg Sinn für Humor. Es wird nicht nur angezeigt, wann der Zug fährt, sondern auch ob er überhaupt fährt: