Victoria und ich hatten mal wieder einen Campingtrip zum MPS geplant. Wir waren bestens vorbereitet, aber natürlich kam alles anders als geplant.
Früh am Samstagmorgen ging es in Münster los. Wir waren beladen wie die Packesel. Immerhin sollte es in Bückeburg nur knapp 1 km vom Bahnhof zum Campingplatz sein. Es würde zwar anstrengend sein, aber zu schaffen. Die Wettervorhersagen hatten sich im letzen Moment auch zu weniger Regen entschlossen. Es stand also einem lustigen Wochenende nichts entgegen.
| Minden HBF: Victoria bewacht unser Handgepäck |
Die erste Überraschung hatten wir in Minden. Wegen Bauarbeiten fuhr die S-Bahn nicht; der Schienenersatzverkehr war gerade weg und der nächste Zug meldete 15 Minuten Verspätung. So waren wir anstatt 10:40 Uhr, erst gegen 11:30 in Bückeburg. Gott sei Dank hatten wir einen großzügigen Zeitplan. Die 2. Überraschung folgte dann auch so gleich: Es fehlte jegliche Ausschilderung zum MPS oder zum Campingplatz. Ich bekam schon einen dicken Hals und beging im Geiste blutrünstige Morde an den verantwortlichen Personen. Was für ein schöner Start in ein entspanntes Wochenende. Im Internet hatte als „Anfahrt“ auch nur gestanden: Laufen sie vom Bahnhof einfach geradeaus zum Schloss! Wir liefen also mal los… Das Wetter war überraschend warm und schwül. Zum Abend hin sollte es leichte Schauer geben, bevor es am Sonntag regnen sollte. Victoria und ich liefen und liefen und liefen; unser Schweiß lief ebenfalls. Schließlich standen wir vor dem Schloss. Vom MPS weit und breit nichts zu sehen. Uns taten die bereits die Arme und Hände weh. Ist doch toll, wenn man die Schmerzen schon vor dem Beginn einer Veranstaltung hat und nicht erst am Morgen danach! Meine Laune näherte sich dem absoluten Tiefpunkt. Schließlich bekamen wir den Tipp, einfach mal rechts rum zu gehen. Nette Einheimisch! Immerhin ein Pluspunkt für Bückeburg! Toll, half uns nur leider nicht weiter, weil auch dieser Weg sich bald wieder gabelte.
Nach dem Austesten weiterer Irrwege fanden wir schließlich doch noch das MPS-Gelände… um dann direkt zu erfahren, dass die Campsite auf der anderen Seite des Geländes war. Da noch kein Einlass war, mussten wir großräumig um das Gelände rummarschieren. Mit anderen Worten: Völlig fertig und nass geschwitzt erreichten wir um 12:20 den Zeltplatz. Unmittelbar am Eingang hing dann auch das 1. und anscheinend einzige Hinweisschild, das dort der Zeltplatz war. Der Platz selber war riesengroß und schon gut gefüllt. Wir fanden aber noch ein ruhiges Plätzchen mit einer sehr interessanten Aussicht.
| Blick über den Zeltplatz |
Da mittlerweile ein kräftiger Wind wehte, beschlossen wir, dass Zelt richtig zu befestigen und liehen uns bei den Nachbarn erst mal einen Hammer um die Heringe in den Boden zu hauen. Als wir fertig waren (in beiderlei Hinsicht!) stand unser Zelt wirklich bombenfest.
Meine Knie waren bereits weich, die Schulter schmerzte… also die perfekte Voraussetzung für ein Saltatio Mortis Konzert bzw. Frühsport mit Alea. Faun war dagegen eine richtige Entspanunng. Trotzdem hatte der Tag Spuren hinterlassen. So kam es dann auch, dass Victoria und ich pünktlich zum Ende des Nachtkonzerts am Ende unserer Kräfte waren. Wir waren tatsächlich um 23:30 im Zelt. Jaja, wir sind halt richtig hardcore! Übrigens der einzige Vorteil des Campingplatzes: Er lag direkt vor der Saltatio-Bühne. Wir schlurften die wenigen Meter zur Isomatte und machten es uns in den Schlafsäcken gemütlich. Kalt war es Gott sei Dank nicht. Die ganzen Klamotten hatte ich schon mal umsonst mitgenommen. Beim Nachtkonzert waren einige Tropfen gefallen, aber das war es dann auch gewesen.
Gegen Mitternacht fing es an zu regnen. Zunächst ganz sanft. In Laufe der Nacht braute sich dann ein richtiges Unwetter zusammen. Der Wind hatte Orkanstärke und der Regen prasselte auf unser Zelt. Ich wachte mehrfach auf, weil das Zelt schaukelte und ich mir Sorgen machte, ob wir nicht doch wegfliegen würden. Es schaukelte und wackelte. Bisweilen verformte sich das Zelt bedenklich. Wir waren mitten in einem richtigen Unwetter gelandet! In den Morgenstunden ließ der Wind nach, dafür wurde der Regen umso heftiger. Mir schwante, dass ich vielleicht doch nicht umsonst so viel Kleidung mitgenommen hatte. Es war auch deutlich kälter geworden.
Gegen 8 Uhr war unsere Nacht beendet. Alles in allem hatten wir eine ruhige und erholsame Nacht hinter uns.
| Nichts geht über ein gesundes und ausgewogenes Frühstück! |
Wir frühstückten erst mal ausgiebig (*hust*)und gammelten bis zum Einlass einfach nur rum. Zu unserer großen Freude ließ der Regen pünktlich zum Einlass nach. Es gab den Tag über nur einzelne leichte Schauer, während wir uns bei Feuerschwanz, Schelmish, Metusa und Das Niveau bestens amüsierten. Der MPS-Sonntag ist meist wesentlich entspannter und von der Atmosphäre her auch ruhiger als der Samstag.
Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Vor uns lagen noch knapp 3 Stunden Bahnfahrt und wir mussten ja noch zurück zum Bahnhof finden. Ein nicht zu unterschätzender Fußmarsch. Daher zogen wir es vor, schweren Herzens vor dem offiziellen Ende abzuhauen. Dank meines iPods fanden wir den Bahnhof diesmal ohne den Umweg durch Schlosspark und Innenstadt. Trotzdem war das Schleppen eine Qual. Um 17:20 Uhr ging es mit dem Schienenersatzverkehr zurück nach Minden und um 21 Uhr war ich wieder daheim. Müde, aber glücklich! Ich freu mich schon auf nächste Woche und natürlich den nächste Camping-Trip zum MPS nach Köln…
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