Betreff: Rezension der CD "Sturm aufs Paradies" von Saltatio Mortis, Stern Nr. 38, 15.09.2011
Liebe Sterne, Sternchen, Sternanise, Sternschnuppen… - ähm, tut mir Leid!
Leider weiß ich nicht wie ich euch korrekt anreden soll, denn ich bin Fan der Mittelalter-Szene und damit ja laut eurer Meinung grundsätzlich schon mal ziemlich dumm. Trotzdem kann ich ein wenig Lesen und Schreiben. Für eure Zeitung reicht es gerade noch, bei der BILD-Zeitung wird es schon schwieriger, aber die hat ja auch Niveau. Außerdem hoffe ich, dass mein Leserbrief genug Stil und Niveau für einen Leserbrief an euer elitäres Käseblättchen hat!
Mit großem Interesse habe ich nun eure Rezension bezüglich der CD „Sturm aufs Paradies“ gelesen. Allerdings tun sich mir dabei einige Fragen auf, denn ich gehöre zu dieser bestimmten Sorte Erwachsener. So weiß ich z.B. nicht, was eine Rock-CD mit den Besuchern eines Mittelaltermarktes zu tun hat. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass bis auf die Lieder „Eulenspiegel“ und „Der letzte Spielmann“ nichts von dieser Scheibe auf Mittelaltermärkten gespielt wird? Und selbst die von mir genannten Stücke werden in einer Akustik-Version gespielt, da Saltatio Mortis auf Rock-Shows in einer anderen Besetzung und mit zum Teil anderen Instrumenten spielt. Wer also die neue CD live hören will, ist auf einem Markt definitiv falsch…
Natürlich wird die Akustik-Musik auf Märkten verstärkt, da ja auch die Zuhörer in der letzten Reihe sicherlich noch gerne hören wollen, was sie da sehen, auch wenn der Wind mal nicht in ihre Richtung weht. Mir ist es aber gänzlich neu, dass Saltatio Mortis dort E-Gitarren zum Einsatz bringt. Bisher dachte ich immer, es würde sich um Bouzouki und Akustikgitarre handeln, aber danke für diese Aufklärung.
Aber ich muss mich noch weiter bei euch bedanken! Durch eure Rezension hab ich endlich einen Weg gefunden bares Geld zu sparen. Bisher habe ich nämlich, wie die meisten Menschen, viel Geld für Kosmetika, Seifen, Lotionen, Parfüms und Deodorants ausgegeben. Da ich ja aber dank euch nun weiß, dass ich sowieso Körpergeruch habe und verfilzt bin, brauche ich diesen ganzen Kram auch nicht mehr zu kaufen. Ich müsste allerdings noch wissen, ob ich nur Körpergeruch oder auch Mundgeruch habe? Zähneputzen kostet zwar nicht viel Geld, aber ich kann wirklich jeden Cent gebrauchen. Nein, nicht für neue Schuhe… Sowas trag ich ja laut euch auch nicht, aber ich muss ich dringend Unmengen an Lederbehängen kaufen. Wenn ich mich nicht irre, ist meine Gewandung nämlich aus Baumwolle und somit entspreche ich ja nicht eurem Klischee. Aber vielleicht hatten wir diesen Unterschied noch nicht in der Grundschule, bevor meine geistige Entwicklung zum Stillstand kam, und der Rock ist doch aus Leder. Ich werde diesbezüglich mal einen Experten zu Rate ziehen!
Mir stellt sich außerdem die Frage, was am Künstlernamen „Lasterbalk der Lästerliche“ so viel schlimmer ist, als an Heino, Lady Gaga oder Madonna? Oder beleidigt ihr grundsätzlich alle Künstler über deren Werke ihr Rezensionen verfasst? Was hat beleidigen und denunzieren einer ganzen Szene eigentlich mit Rezensieren zu tun? Das übersteigt meinen geistigen Horizont! Ich hoffe inständig, dass in eurer Denkleitzentrale – ach nee, ihr nennt das ja Redaktion – niemand einen Spitznamen hat oder ihn wenigstens geheim hält. Nicht, dass noch mehr Leute in Schubladen gesteckt und beleidigt werden.
Ich habe auf jeden Fall selten soviel geistigen Dünnschiss gelesen wie in diesem Geschreibsel. Wenn euch die Musik oder das gesamte Genre nicht gefällt, sagt das doch einfach! Das ist das gute Recht eines Jeden!
Mit immer crazy mittelalterlichen Grüßen
Betty von Boeselburg
P.S. So wie man „Boeselburg“ mit „oe“ schreibt, wird „Luzi das L“ nicht mit „ie“ geschrieben. Nicht, dass es irgendwie peinlich wäre, wenn man noch nicht mal den Namen der Leute schreiben kann, über die man sich lustig macht…
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| Der Brief, ausgedruckt auf fliederfarbenem Papier... |

Dem ist nichts hinzuzufügen. Recht hat se. Beide Daumen hoch
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