Donnerstag, 6. Oktober 2011

Münster-Menden-Münster-Borken-Aachen-Münster

16.-18.09.2011
Bannkreis in Menden auf dem Marktplatz


Vor mir lag mal wieder eins dieser Wochenenden, wo ich mich ernsthaft selber fragte: Hast du noch alle Tassen im Schrank? Die Antwort darf sich jeder selber geben. Eigentlich war ja zu Anfang nur der Besuch des MPS's in Borken am Samstag geplant gewesen. Nach den Erlebnissen des letzten Jahres wollte ich keinesfalls wieder in Borken zelten, noch dazu so ganz allein...

Aber es kam natürlich alles anders. Hin und Rückfahrt an einem Tag lohnte sich nicht wirklich. Dann wollte Valeria sonntags hin und somit hätte ich hin und Rückfahrt an 2 Tagen gehabt... Also stand dann doch irgendwie fest: Ich zelte! Ist einfach entspannender.
Zufälligerweise ergab es sich dann auch noch, dass Bannkreis am Freitag in Menden spielen sollten. Menden-Münster ist mit dem Zug machbar.. Die Versuchung war groß, das Fleisch schwach. Somit ergab sich also diese Wochenendplanung praktisch ganz von alleine. Leider - oder Gott sei Dank- würde der Abend in Menden recht kurz werden, da gegen 21 Uhr der letzte Zug Richtung Zivilisation fuhr.

Bereits Freitag Morgen war ich eifrig mit Packen und Einkaufen beschäftigt. Die Wetterprognose für Borken war ähnlich wie 2010. Allerdings war ich diesmal wesentlich schlauer! Noch mal ließ ich mich nicht verarschen. Schon im Vorfeld hatte ich mir einen extra-warmen Schlafsack besorgt und packte zusätzlich noch die Thermounterwäsche und Wollsocken ein. Nachmittags ging es dann Richtung Menden. Dort erlebte ich die erste Überraschung. Der Lautsprecher im Zug knackte, ich ging Richtung Tür, der Zug hielt. Ich blickte hinaus und dachte wir würden außerplanmäßig irgendwo an einem Güterbahnhof halten. Da öffnete sich die Tür und jemand stieg ein. Ein Blick aus dem Zug bestätigte schließlich: Dieser heruntergekommene Ort ist tatsächlich der Bahnhof in Menden. Ich stand auf dem Bahnsteig und schaute mich um. Alles wirkte so, als wenn es gleich einstürzen würde. Eine Beleuchtung gab es nicht, auch keine Fahrpläne oder sonstige Schilder. Noch schlimmer war nur die Unterführung, die aus dem Bahnhof heraus führte. Ich betete inständig, dass die total verrosteten Stahlträger wenigstens noch so lange halten würden bis ich durch war.

Vor dem Bahnhof blühte das Leben. Kinder spielten... Es wirkte alles irgendwie bizarr. Direkt neben dem Bahnhof floss die Lenne entlang. Das Wasser war grau/grün und die Sonne lächelte vom blauen Himmel. Ich schwöre, wäre in der Sekunde ein sprechendes Kaninchen mit einer großen Uhr um den Hals vorbei gehüpft gekommen, es hätte mich nicht wirklich verwundert.

Menden selber erpuppte sich als nette, kleine Stadt. Ich verlief mich zwar etwas, aber dann hatte ich das Cafe O gefunden. Leider, leider war der Abend viel zu kurz... Im Nachhinein könnte ich mir in Arsch beißen, dass ich so früh weg und nicht einfach die Nacht durchgemacht habe. Es wäre es definitiv wert gewesen. So bin ich um kurz vor 21 Uhr still und heimlich abgehauen in Richtung Bahnhof. Der Bahnhof war stockdunkel. Es gab tatsächlich keine Lampen. Am Eingang der Unterführung standen 2 Kerle und machten/taten... also was sie nun da so genau taten, wollte ich nicht wissen. Ich zwängte mich schnell vorbei, huschte mit geducktem Kopf (die verrosteten Stahlträger!!!) zum Bahnsteig. Da stand dann auch ein Zug. Theoretisch könnte das meiner sein. Es stand nix dran. Es war aber auch niemand zu sehen, den ich hätte fragen können. Ich stieg ein. Der Zug fuhr los... in die falsche Richtung! Scheiße!!!!! Hatte ich schon erwähnt, dass um 21:12 der letzte Zug von Menden nach Unna fuhr???? Also in Menden-Süd aus dem Zug raus und Gott sei Dank kam just in dem Moment der Gegenzug nach Unna. Mir fiel ein riesengroßer Stein von Herzen und somit war ich pünktlich gegen 00:40 in meiner Wohnung und so gegen 3 bin ich auch tatsächlich mal eingeschlafen.

Bannkreis im Cafe O

Samstag Morgen, 6 Uhr: Der Wecker klingelte. Glaube ich zumindest. Wach wurde ich erst, als um 7:15 iPod und Handy um die Wette gröhlten und das vom Schreibtisch aus. So 4 Stunden Schlaf nach reichlich Bier sind doch was Schönes. Da fühlt man endlich mal jeden Knochen im Körper! Und ja, alle 212 waren noch da und meldeten sich gleichzeitig. Wieder ging es zum HBF in Münster und dann weiter Richtung Borken. Nach den Erlebnissen von 2010 war ich dieses Jahr bestens vorbereitet. Zu meiner großen Überraschung war alles anders. Ich wusste, wo ich aussteigen und lang laufen musste und der Zeltplatz war voll! Ich fand natürlich noch ein kuscheliges Plätzchen und baute mein Zelt auf! Beim 1. Mal stand ich über einem Graben, beim 2. Mal mit Eingang voll zur Wetterseite. Beim 3. Mal aber dann war alles perfekt.

Der Samstag entwickelte sich sehr angenehm. Das Wetter war bestens, es gab einen Grund zu feiern und alles war ausgelassen und gut gelaunt. Selbst der für abends angesagte Regen blieb aus. Am Nachmittag gab es noch eine Premiere: Das Niveau bekam seine eigene Bühne in den Stallungen: Die Kacken-Main-Stage. Es war eine verblüffend gute Stimmung. Langsam aber sicher näherte sich der Samstag dem Ende und das letzte Saltatio Mortis Konzert der Saison stand an. Aber auch das endete ohne Verluste. Aleas Versuch das Publikum durch Sportübungen in die Knie zu zwingen, musste aus Zeitmangel abgebrochen werden. Auch wenn die Borkener sehr tolerant zu sein scheinen, hätte es wohl Ärger gegeben, wenn wir bis um 3 weiter gemacht hätten. Eigentlich hatte ich ja geplant, nach dem Konzert noch einen Met zu trinken und wirklich mal bis zum bitteren Ende zu bleiben, aber der Freitag lag noch in meinen Knochen. Ich sehnte mich nach meinem kuscheligen, weichen Schlafsack und so machte ich mich auf den unendlichen weiten Weg zum Zeltplatz. Am Morgen war er mir noch deutlich kürzer vorgekommen. So lag ich dann Sonntag Morgen um 2 in meinem Schlafsack: Mir war warm, es war kuschelig, ich war satt und doch konnte ich nicht einschlafen.
Gegen 3 fing auf einmal das Zelt an zu wackeln und draußen war es mächtig laut. Ich dachte schon an Halluzinationen, aber ein vorsichtiger Blick aus dem Zelt offenbarte die Wahrheit: Es goss aus Kübeln. Mir egal! Die undichte Stelle im Zelt war auf der richtigen Seite und somit würde alles trocken bleiben. Das nächste Mal öffnete ich die Augen um 9:15 Uhr. Der Reinigungswagen für die Dixies, die knapp 10 m entfernt standen, war vorgefahren. Ich drehte mich noch mal um und wachte erst auf, als der Wecker um 10:30 Uhr klingelte. Der MPS Sonntag begann!

Heute standen vor allem Schelmish auf dem Plan! Und natürlich wieder das Niveau auf der Kacken-Main-Stage. Leider hielt das Wetter nicht. Als ich gegen 16 Uhr mein Zelt abbauen musste, regnete es wieder in Strömen. Aufhören wollte es die nächsten Stunden nicht mehr wirklich. So stopfte ich das klatschnasse Zelt einfach in Beutel. Da das Zelt zu unterst in der Tasche liegt, musste der Rest im Regen warten und war natürlich auch klatschnass. Auf dem Rückweg zum Bus entschloss ich mich daher zu meinen Eltern zu fahren, um da im Keller die Campingsachen zu trocknen und dann auch direkt über den Winter einzulagern. Sonntag Abend um 22 Uhr durfte mein Vater mich daher noch vom Bahnhof abholen. Nach dem ich dann alles großzügig im Keller zum Trocknen verteilt hatte, gab es noch eine heiße Dusche und es ging ab ins Bett. Dienstags ging es dann mit leichtem Gepäck zurück nach Münster.

Fazit: Der Freitag war mit Abstand der Hit, aber viel, viel, viel zu kurz. Alles in allem war Borken toll und ein würdiger Saisonabschluss. Ich freu mich jedenfalls schon tierisch auf 2012!

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