Freitag, 29. April 2011

Ostermontag ODER Die Staubschlacht – Teil 2

25.04.2011


7:11 Uhr. Oh Gott! Ich fühle mich bescheiden, sehr bescheiden. Mir tun sämtliche Knochen weh und Körperteile, von denen ich gar nicht wusste, dass sie wehtun können. Um 8 Uhr muss ich aufstehen. Knappe 2,5 h habe ich geschlafen. Ich nutze die Zeit und trinke mein erstes Red Bull. Mir ist schlecht. Meine Wohnung sieht aus wie ein Trümmerfeld. Ich hab gestern Abend bzw. vorhin (*grins*) einfach alles fallengelassen… Die Klamotten des gestrigen Tages sind mehr als dreckig. Bis aufs T-Shirt werde ich heute aber alles noch mal tragen müssen. Die Leggins, die ich unter dem Rock trage, hatte ich noch gewaschen bevor ich ins Bett ging. Natürlich ist sie noch klatschnass! Bevor ich aber irgendeinen Gedanken fassen kann, schleppe ich mich unter die Dusche. Der Staub von gestern muss runter. Ich schrubbe mich wie ein Weltmeister und tatsächlich fühle ich mich danach besser, ja sogar ganz gut. Anschließend werden nicht nur meine Haare, sondern auch die Leggins trocken geföhnt. Zur Feier des Tages gönne ich mir sogar ein richtiges Frühstück mit Kakao und Brötchen, während ich am Bahnhof auf Valeria warte und die 2. Flasche Red Bull des Tages vernichte. Das Koffein zeigt langsam seine Wirkung und meine Lebensgeister ergreifen wieder Besitz von mir.
Um 10:36 verlässt der Zug Münster und somit bin ich pünktlich zum ersten Vermaledeyt-Konzert in Gelsenkirchen.

Vermaledeyt:
Vivianne von der Saar & Johann Lästerzunge


Thomas Galgenvogel

Jean

Arras Shelter

Basileus

Simon Donnerschlag


Was direkt auffällt: Es ist viiiel weniger los als gestern. Die Stimmung ist auch viel entspannter und ruhiger. Oder ist das nur Täuschung und es liegt alles daran, dass ich heute langsamer bin? Egal, mir gefällt es wesentlich besser als gestern. Schnell stelle ich allerdings fest, dass ich doch so leichte Ausfallerscheinungen habe. Die Worte „schnell“ und „mal eben“ kommen heute nicht in meinem Wortschatz vor. Mein Gehirn nimmt sie zwar war, kann sie aber nicht umsetzen. So verbringe ich den Großteil des Tages damit zwischen der schattigen Wiese und der Bühne von Vermaledeyt zu pendeln. Ich mag Vermaledeyt einfach. Außerdem sponsere ich meinen Edding, damit Basileus dem Jean zur Strafe „verschönern“ darf. Jean hat nämlich auf mentale Art dafür gesorgt, dass dem Thomas seine Schalmei beim Spielen auseinander gefallen ist. Sowas muss natürlich umgehend getadelt werden. Eigentlich wollte Basi ja Pudding zum Einschmieren haben, aber niemand hatte welchen dabei. Da kam mir die Idee meinen Edding anzubieten…. Wozu schleppe ich schließlich immer diese riesige Tasche mit, wenn der Inhalt dann nicht genutzt wird?! Demnächst nehme ich dann also noch Pudding mit! Oder doch lieber Fruchtzwerge? Rübensirup ist auch was Fieses. Meine Kreativität kennt da keine Grenzen.
Da wird ein Herzchen aufgemalt...

Am Nachmittag geht es dann noch zum Bruchenballturnier. Meiner neuen Lieblingssportart! Als Zuschauer versteht sich!!! Bruchenball sollte olympisch werden. Überaus unterhaltsam und lustig. Bruder Rectus tut mir ein wenig Leid. Er scheint seine Stimme verloren zu haben… Naja, solange es nur die Stimme ist. Man kann schlimmere Dinge verlieren.
Das Wetter ist heute ähnlich wie gestern, aber nicht mehr so heiß. Finde ich jedenfalls. Dafür ist es noch staubiger. Meine Lunge wird sich noch tagelang über den Staub beschweren. Verdammtes Asthma!!!  
Da Morgen wieder ein Werktag ist, endet das MPS auch schon um 19 Uhr und ehrlich gesagt, ich bin wahnsinnig froh darüber. Bis ca. 16 Uhr ging es mir hervorragend. Ab 18 Uhr dagegen wird es echt haarig und ich laufe auf totaler Reserve. 2,5 h Stunde Schlaf innerhalb von 36 Stunden machen sich irgendwann halt doch bemerkbar. Trotzdem bleibe ich natürlich bis zum Schluss. Bin doch kein Weichei! Also köpfe ich um 18 Uhr die letzte Flasche Red Bull um das letzte Vermaledeyt-Konzert durchzustehen. The Big Boss vom MPS ist heute anscheinend besonders gut gelaunt und deshalb „dürfen“ Vermaledeyt noch 2 weitere Lieder spielen, obwohl eigentlich schon lange Schluss hätte seien sollen! So kommt es, dass wir das Gelände erst um kurz vor 8 verlassen. Während Valeria und ich auf die Tram zum Bahnhof warten, sehen wir, wie Oliver von Faun auf dem anderen Bahnsteig eine Fahrkarte kauft und offenbar mit der Tram in die andere Richtung fahren will. Natürlich wird dieses Vorhaben von mir sofort mit der Handykamera festgehalten und das Bild per MMS an Victoria weitergeleitet. Also, nachdem ich rausgefunden habe, wie man die Handykamera bedient und eine MMS verschickt. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich diese Bedienungsanleitung auch niemals gelesen habe, oder??? Ich bin halt ein Fan von „learning by doing“. Soweit ich das beurteilen kann, bekommt Olli dieses überaus lustige Unterfangen auch mit… Warum führt totale Erschöpfung gepaart mit Koffein eigentlich bei mir immer dazu, das ich seltsame Dinge tue? Ich meine, gestern habe ich Aleas Schuhe fotografiert… In Großaufnahme! Sollte ich vielleicht anfangen nun auch auf Koffein zu verzichten? Aber was hält mich dann wach? Und führt Müdigkeit nicht vielleicht nicht auch dazu, dass ich Blödsinn mache? Führt das Koffein nicht vielleicht nur dazu, dass ich den Blödsinn bewusst mache und wirkliche Peinlichkeiten somit vermeide? Wenn ich mir da so einige Leute anschaue, bin ich wirklich noch sehr harmlos in meinem Tun. Fragen über Fragen… Wobei die Antworten eigentlich egal sind, denn ich mag meinen Blödsinn! Also auf zum MPS nach Wassenberg!!! Dann übrigens mit Zelt. Mal schauen, welche Katastrophen sich mir dort in den Weg stellen werden. Wetterwetten werden ab sofort angenommen. Nachdem es ja in Gelsenkirchen nicht geschneit hat, hab ich ja vielleicht diesmal das Glück. *hust*








Mittwoch, 27. April 2011

Ostern einmal anders - Die Staubschlacht (Teil 1)

24.04.2011


Es ist Ostersonntag. Ich liege gemütlich in einem kuscheligen Bettchen. Ein paar zarte Sonnenstrahlen versuchen sich durch die Rollos zu schmuggeln, Vögel zwitschern und ich höre Wind an den Bäumen rascheln. Dann fällt mein Blick auch die Uhr: Es ist 5:58… und ich bin wach!!! Verdammt! Heute geht es endlich wieder los. Nach dem langen, kalten Winter. Der MPS-Saisonauftakt in Gelsenkirchen steht an. Offiziell ist es ja schon Ostersamstag gestartet, aber das Programm, vor mir liegt, reicht auch so. Da wollte ich den Samstag lieben mit relaxen verbringen und vor allen: genug Schlaf tanken!
Ich drehe mich von links nach rechts, von rechts nach links. Nein, ich bin wach und so voll mit Vorfreude, dass Einschlafen schlicht unmöglich ist.
Bis 8 Uhr schaue ich noch ein paar DVDs… Dann darf ich wirklich aufstehen.  Um 9 Uhr fährt der Bus und weiter geht es per Zug und Tram nach Gelsenkirchen in den Revierpark.  Zum Frühstück könne ich mit traditionell eine Flasche Red Bull.
Der Marktvogt und Bruder Rectus eröffnen das MPS in Gelsenkirchen

Kurz nach 11:30 setze ich zum ersten Mal wieder einen Fuß auf MPS-Gelände. Es staubt… Das Schuheputzen hätte ich mir sparen können und dass ich Rock und Umhang morgen noch mal anziehen muss, verdränge ich lieber. Das Wetter ist ein Traum. Strahlend blauer Himmel und es sind locker 25 Grad. Ich verziehe mich erstmal unter ein Sonnensegel und trinke Red Bull, die 2. Was wache ich auf um 6 Uhr auf?! Heute steht Saltatio Mortis auf der Bühne. Vor der Bühne wird es also ziemlich voll werden und ein ziemliches Hauen und Stechen geben. Naja, ist mir egal. Die Idee mit einem kleinen Smalltalk mit der Band gebe ich wieder auf… Zu viele Leute…
Nach und nach trudelt nun auch der Rest meiner Reisegruppe ein und zum 1. Konzert bin ich dann auch wieder wach. Eine dicke Lage Sonnenmilch bildet zusammen mit dem aufgewirbelten Staub einen tollen Sonnenschutz. Andere sind da weniger vorsichtig und schon am frühen Nachmittag total verbrannt. Wurde ich anfangs noch von meinen eigenen Leuten ausgelacht, weil ich bei diesen Temperaturen den roten Umhang trage, wird er mit der Zeit sehr beliebt als Sonnenschutz und Staubschutz für unsere edlen Kameras. Ja, ich habe tatsächlich meine große Canon EOS Spiegelreflexkamera dabei. Dank Valeria und der Bedienungsanleitung (gut, die hätte ich vielleicht schon vor 18 Monaten lesen sollen, als ich die Kamera gekauft habe) bekomme ich sogar einige tolle Fotos hin.

Saltatio Mortis rocken die Bühne. Seit ein paar Tagen gibt es ja auch noch einen 8. Saltaten: Luzi, das L. Obwohl vorher wohl kaum Zeit zum Proben war gibt es keine größeren Patzer und Luzi passt akustisch und optisch sehr gut dazu. Endlich ist Alea auch nicht mehr der Kleinste, sondern hat jemanden in seiner Größe zum Spielen.
Es werden auch einige neue Lieder präsentiert, bzw. alte Lieder kommen wieder zum Vorschein. Ich fand es einfach nur toll. Live-Musik und dieses Wetter haben meiner Seele einfach nur gut getan.
Zwischen den einzelnen Shows verziehen wir uns immer wieder in den Schatten. Andere sind da weniger intelligent und so kommt es, dass sie nicht nur verbrannt sind, sondern auch noch umkippen. Tja, Sonnenmilch und Wasser sind schon clevere Erfindungen!!!

Saltatio Mortis:
Lasterbalk der Lästerliche


Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein

Luzi das L


El Silbador

Jean Mechant

Herr Samoel

Alea der Bescheidene


Am Abend, als es beginnt dunkel zu werden, steht für Victoria ein Highlight auf dem Programm: Ein Konzert der Gruppe Faun. Leider sind die ja nicht allzu oft beim MPS dabei und wenn, spielen sie auch nur ein einziges Mal. Wir stehen natürlich brav ganz vorne links. Bei Dunkelheit kommen die mystischen Klänge und die optischen Effekte ihrer Shows sehr gut rüber und man muss es einfach nur genießen. Ohne technische Panne geht es auch diesmal natürlich nicht, aber das ist ja nichts Neues und schadet der Stimmung überhaupt nicht. Lediglich die Setliste muss entsprechend gekürzt werden.

Faun:
Rüdiger

Oliver

Rairda

Fiona


Danach folgt das große Feuerspektakel. Was genau auf der Bühne passiert, kann ich nicht sehen, da ich irgendwo hinten auf einer Bank sitze. Mittlerweile ist es 22:30 Uhr. Ich brauche eine Pause… Außerdem sind unglaubliche Menschenmassen vor Ort. Für die Künstler freut mich das natürlich, aber ich persönlich mag kleinere MPS viel lieber. Das Nachtkonzert von Saltatio Mortis werde ich mir auf jeden Fall von ganz hinten anschauen. Ich stand bei allen Tagessets in Reihe 1. Da sieht man zwar sehr gut und zum fotografieren ist es wirklich perfekt, der Sound ist eher schlecht, weil man neben bzw. hinter den Boxen steht. Beim Nachtkonzert kam man außerdem von hinten die Show besser genießen, weil einfach die gesamte Bühne auf einen wirkt. Offiziell sollen Saltatio Mortis bis 1 Uhr spielen. Victoria und ich werden aber früher gehen, weil ich Valeria versprochen habe Ostermontag mit ihr wieder nach Gelsenkirchen zu gehen. Da spielen Vermaledeyt. Bleibe ich heute bis zum Ende brauche ich gar nicht mehr ins Bett zu gehen, weil 1 Stunde Schlaf mehr schadet als nutzt. Während Alea „Pirate’s Life“ anstimmt, verlassen Victoria und ich das Gelände. Es tut mir richtig weh, aber es ist die richtige Entscheidung. Ich werde dieses Jahr noch sooo viele MPSs besuchen. Spätestens in Wassenberg werde ich mich vom Gelände fegen lassen, weil wir zelten werden. Dort wird auch weniger los sein!!!
Unser Rückfahrplan sieht vor, dass wir um 1 Uhr in Essen-Katernberg einen Nachtbus zum Essener HBF nehmen und dann mit dem Zug nach Münster fahren. Kurz nach dem wir den Revierpark verlassen haben, hören wir wieder die Klänge von Saltatio Mortis und wie das Publikum mit ihnen feiert. Während wir durch Katernberg laufen, hören wir „Nichts bleibt mehr“, „Equinox“ und Prometheus. Selbst an der Bushaltestelle können wir noch weiter lauschen. Als schließlich die Chöre beim Spielmannsschwur verstummen, erscheint pünktlich unser Bus… Der MPS-Saisionauftakt 2011 ist damit tatsächlich schon wieder zu Ende. Ich bin ein wenig traurig. Gerne würde ich jetzt noch vor der Bühne stehen und feiern… Es ist viel zu schnell vorbei gegangen.

Die Rückfahrt klappt ohne Probleme und um kurz nach 4 bin ich Zuhause. Schnell werden noch die Bilder des heutigen Tages auf den Laptop überspielt und begutachtet. Gegen 4:40 fallen mir dann auch endlich die Augen zu. Immerhin stehen mir für diese Nacht fast 3 Stunden komatöser, schlafähnlicher Zustand zu!!!
Essen HBF - um 1:30 Uhr

Sonntag, 10. April 2011

Internationales Ritterturnier in Neuss

02.04.2011


Die ersten warmen Sonnenstrahlen....


Endlich ist es April!!! Somit Frühling und somit geht die Marktsaison wieder los… Und ja, ich hab es tatsächlich vermisst! Über den Winter hat sich viel getan: Ich besitze mittlerweile einiges an mittelalterlicher Kleidung, sprich Gewandungen. Das ist zwar alles nicht authentisch, aber ich mag die Klamotten. Das Highlight ist zweifellos mein roter Elfenmantel mit langer Zipfelmütze und Glöckchen. Ich weiß übrigens, wofür die Farbe „rot“ im Mittelalter stand und ja, mir war das auch bewusst, als ich den Mantel genäht habe. So eine Elfe im Nuttenumhang ist dafür aber auch garantiert einmalig. Ganz spontan hab ich mir auch noch eine Tunika genäht. Allerdings sehe ich damit aus wie ein Messdiener… Bin sozusagen Messdiener, Elfe und Nutte in einer Person! Mal schauen, was ich da noch ändern werde.
Der Samstagmorgen begann für mich entsprechend des Anlasses und der Entfernung schon sehr früh – um 5:45 Uhr. Frisch gestylt ging es, in die neuen Gewänder gehüllt, zum Bahnhof. Schon da machte sich bemerkbar, dass so ein roter Mantel deutlich Aufsehen erregt als der Schwarze vom Winter. 

An einer Ampel passierte folgende Situation:
Passant zu mir: „Welcher Glaubensrichtung gehören Sie denn an?“
Ich: „Saltate!“ (der iPod spielte gerade SaMo und mir fiel auf die Schnelle nichts Besseres ein)
Passant (völlig geschockt): „ Sind das nicht die mit dem Teufel?“
Ich (total entspannt und grinsend): „Ja, genau!“
Grün wurde die Ampel und weg war ich. Was für ein guter Start in den Tag.

Um 10:30 erreichte ich (wie immer in Begleitung) den RennbahnPark in Neuss. Einlass war erst ab 11 Uhr, aber bei der Bahn kann man ja nie sicher sein, wann man ankommt und um 11:30 sollten „Reliquiae“ das erste Mal spielen. Ich persönlich war ja in erster Linie wegen der Musik da, aber so ein internationales Ritterturnier  muss man ja auch mal gesehen zu haben. Allerdings schweiften meine Vorstellungen mal wieder von der Wirklichkeit deutlich ab. Das Infield der Rennbahn war riesig und so wirkten die paar Zelte des Ritterturniers bzw. des Marktes doch sehr niedlich und winzig. Dafür waren die Stände dort umso besser! Glücklicherweise hatte ich nur ein paar Euros eingepackt. Es gab da sooo schöne Dinge zu kaufen. Ich besitze jetzt u.a. einen neuen Lederbeutel und endlich auch einen Thors Hammer… Man gönnt sich ja sonst nichts!
Reliquiae spielten den ganzen Tag über immer mal wieder für eine halbe Stunde. Marktmusik ist eindeutig immer noch am besten. Da kann kein Konzert mithalten. Dazu noch das tolle Wetter. Es war angenehm warm und die Sonne schien. Der Himmel war blau und keine Wolke zu sehen. Bei mir führte das zu einem unerwarteten Gute-Laune-Schub und endete in einer Art „Fotoshooting“… Ob diese Bilder jemals an die Öffentlichkeit gelangen, bezweifle ich aber. Nach dem kalten Winter waren das Wetter und Musik richtig gut für die Seele. Allerdings merkte ich doch, dass ich in der Winterpause Kondition eingebüßt hatte. Bereits gegen Mittag war ich müde… Somit machten wir uns auch schon recht zeitig – gegen 18 Uhr – auf den Heimweg!
Das Ritterturnier an sich, war bestimmt ganz lustig…. Allerdings funktionierten die Lautsprecher nicht und somit hab ich bis zum Schluss nicht verstanden, was genau der Sinn und Zweck der ganzen Aktionen war bzw. ob und wer da nun gewonnen hat. Es waren auch nur 7 Ritter da... Dafür war der WDR vor Ort! Das Verhältnis Ritter – WDR muss bei ca. 1-4 gelegen haben. In seiner bekannt unfreundlichen und nervigen Art drängelte sich der WDR überall rein und alles musste immer brav das machen, was das Fernsehen sagte. Wie auch schon beim MPS in Gelsenkirchen wurden die Spielleute zur Background-Musik verdonnert, wobei nein, sie bekamen im Beitrag ganze 30 Sekunden…  Dafür waren auch von Nöten 1 Kamera, 1 Kameramann, 1 Reporter und 3 Kabelträger. Nun weiß ich endlich, was mit dem GEZ-Gebühren gemacht wird! Hier der Beitrag über das Ritterturnier:  http://www.wdr.de/tv/sport_aktuell/sendungsbeitraege/2011/0402/ritter.jsp

Persönlich fand ich das Ritterturnier nicht so spannend wie es dort zusammengeschnitten wurde, aber gut, ich war ja auch nur LIVE dabei. Fernsehen ist halt doch immer besser. *hust* Vielleicht ist mir auch nur was entgangen, ich war ja nur 7 Stunden vor Ort…

Sonntag, 3. April 2011

Bin mal eben DVD kaufen!

01.04.2011

Mit diesem Gedanken verließ ich am Freitag, dem 1. April 2011, um kurz nach 9 meine Wohnung. Lange herbei gesehnt und schon fast so lange beim örtlichen Saturn vorbestellt. Nachdem ich ja irgendwie immer Probleme mit der Post habe und meine Sendungen entweder grob verzögert ankommen, geliefert werden, wenn ich nicht da bin oder gar nicht erst bei mir ankommen, hatte ich das für den sichersten Weg gehalten. Bereits Anfang Februar hatte ich beim Saturn in Münster "10 Jahre- Wild & Frei", die LE natürlich, von Saltatio Mortis vorbestellt. Ohne Vorbestellung war es mir zu unsicher, weil MÜNSTER!!! Alles was da nicht katholisch ist oder vom Papst persönlich kommt, dauert halt immer etwas länger. Und woher soll ich wissen, ob die DVD katholisch ist?! Also Vorbestellen ist besser.

Was war ich an diesem Morgen gut gelaunt!!! Es war nahezu ein historischer Augenblick. Gleichzeitig erfüllte mich eine innerliche Vorfreude wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Zumal für 11:30 ein gemeinschaftliches Rudelgucken geplant war.Pünktlich um 10:05 Uhr marschierte ich also in besagten Elektroschrott-Tempel. Schnell ging es die Treppe hoch und zum Info-Center in der Musikabteilung um "meine" DVD entgegen zu nehmen. Brav sagte ich meinen Namen und mein Anliegen und explodierte innerlich fast vor Aufregung. Da schaut mich der nette Verkäufer an und sagt: "Die DVD haben wir nicht. Die ist noch nicht lieferbar." Zuerst dachte ich, der macht eine Aprilscherz. Aber nein, dieser totale Vollidiot meinte das total ernst! Mit blieb die Luft weg, alles drehte sich und meine gute Laune wandelte sich in sehr, sehr schlechte Laune. Es entstand eine sehr interessante Diskussion zwischen mir und dieser Hohlnudel mit dem Ergebnis, dass Saturn daran keinerlei Schuld hatte, dass ich den Laden nun am liebsten in die Luft jagen würde, weil die DVD ja noch gar nicht erschienen sei und folglich kein Händler der Welt sie ausliefern konnte. Auch im Internet wäre sie noch nicht erhältlich, weil, wenn es sie bei Saturn nicht gibt, ist sie nirgends auf der ganzen Welt erhältlich.
Ja, sicher! Und ich bin blond und hab die Maße 90-60-90! Für wie blöd hielt mich dieser Idiot eigentlich. Wäre es wirklich eine Straftat, wenn ich ihm über den Tresen ziehe und ihm einige Knochen bräche? Wobei, was würde das bringen? Gut, ich würde meine Gefühle ausleben und man soll ja bekanntlich nichts in sich hinein fressen, aber die DVD hätte ich dann noch immer nicht. Also sagte ich der Flasche so freundlich wie ich konnte, der solle sich meine Vorbestellung sonst wo hin stecken, seine Lügen könnte er jemand anderem erzählen. Außerdem bräuchte er sich keinerlei Gedanken mehr zu machen, denn in diesem Saftladen würde ich garantiert nie wieder etwas käuflich erwerben!

Erst mal raus und telefonieren. 1. Valeria anrufen und Rudeln absagen, 2. Victoria anrufen... Nach einer kurzen Telefonkonferenz mit Nr. 2 kamen wir zu dem Entschluss mal schnell nach Rheine zu fahren. Dort gibt es unmittelbar neben dem Bahnhof einen wundervollen Media Markt. Und was soll ich sagen: Rheine muss in einer anderen zeitlichen Dimension liegen. Dort gab es besagte DVD zwar nicht in Hülle und Fülle, aber immerhin 3 Exemplare hatten sie da liegen. Mit einen kurzem Zwischenstopp mit benachbarten Burger-Tempel (ich brauchte flüssigen Zucker für meine Nerven) ging es auf schnellsten Wegen zurück nach Münster. Ich spielte noch kurz mit dem Gedanken, dem Saturn mit der DVD in der Hand einen Besuch abzustatten, aber je länger ich mich unterwegs aufhalten würde, desto später käme ich an meinen DVD-Player.... Also Saturn Saftladen sein gelassen und ab auf die heimische Couch.

Die DVD entschädigte aber augenblicklich für jede Anstrengung. Sie ist einfach traumhaft. Ich habe tatsächlich die ganze DVD (Spieldauer fast 6 Stunden mit Pipi-Pausen) non-stop geschaut. Es kamen so viele Gefühle aus Wuppertal hoch und einige Dinge, die ich längst vergessen hatte. Wie eine kleine gepresste Scheibe, einen Menschen doch glücklich machen kann...

Ach ja, gedauert hat dieses "Bin mal eben DVD kaufen" am Ende fast 5 Stunden. Um kurz vor 14 Uhr war ich erst wieder Zuhause. Einen Teil hat auch mal wieder die Bahn dazu beigetragen. Die Privatbahnen haben ja gestreikt und damit auch die Westfalenbahn, die die Strecke Münster-Rheine bedient... Wobei mich das diesmal nicht gestört hat, schließlich hielt ich ja endlich meine DVD in den Armen (und mit Burger im Mund ist motzen auch nicht möglich).

Freitag, 1. April 2011

StS zu Besuch...

30.03.2011

... natürlich nicht bei mir, sondern im "wunderschönen" Münster! Ich bin mir sogar sehr sicher, dass die Dame und die Herren noch nicht mal wissen, dass ich überhaupt existiere.

Wenn denn dann schon mal eine Band nach Münster kommt, die ich mag (was ja schon selten genug der Fall ist), muss ich da natürlich auch hin gehen!!! Schon früh hatten Victoria und ich uns Karten gekauft, weil das Konzert doch bestimmt schnell ausverkauft sein würde, immerhin sind das Subway to Sally und der erste Part der "Nackt II"-Tour war ein voller Erfolg. Nun ja, vorab kann man nur eins sagen: Die waren halt noch nicht in Münster!!!! (und werden es bestimmt auch nicht wieder sein....)

Der Abend versprach toll zu werden. Immerhin konnte ich diesmal auf die lästige Anreise verzichten. Einfach nur mit dem Bus nach MS rein fahren und um 17:15 Uhr wollte ich mich mit den beiden V's (Victoria &Valeria) vor der Jovel Live Music Hall treffen. Ich bin schon etwas früher in meinem Dörfchen los, weil ich noch einen Happen essen wollte. Während der Bus so über Münsters Straßen rollte, hörte ich brav noch etwas Musik und war äußerst gut gelaunt. Bis zu dem Augenblick an der Kreuzung vor dem Schloss. Ein Blitz zuckte durch meinen Körper, in meinem Kopf schrillten die Alarmsirenen los, Panik stieg auf, mir wurde schlecht, Adrenalin verdrängte das Blut aus meinen Adern, der Puls schoss hoch : Ich, ein perfektes Beispiel für menschliche Trotteligkeit, hatte die Eintrittskarte auf meinem Schreibtisch liegen lassen!!! Am liebsten hätte ich mir eigenhändig in den A**** getreten.... Warum einfach, wenn Betty es sich auch kompliziert machen kann? Warum entspannt zu einem Konzert fahren, wenn es auch anders geht? Also raus aus dem Bus, zur gegenüberliegenden Haltestelle, rein in den Bus, ab nach Roxel, im gestreckten Galopp zur Wohnung, Eintrittskarte holen, im fliegenden Galopp zurück zur Haltestelle, rein in den Bus und auf schnellstem Wege Richtung Live Music Hall. Mit knurrendem Magen, zitternd und total außer Atem stieg ich um 17:45 Uhr schließlich direkt vor der Hall aus dem Bus. Von weitem schon konnte ich den roten Liner, den "Subliner", der Sallys sehen. Er war praktischer Weise genau vor dem Haupteingang geparkt. Davor wiederum standen 5 Leute und meine beiden V's. Toll, in gut einer Stunde war Einlass und mit mir waren schon fast 10 Besucher da. Das würde in der ersten Reihe aber sehr eng werden *hust*.

Wir warteten ganz entspannt vor dem Einlass (also nachdem ich mich beruhigt hatte). So langsam kamen auch noch ein paar Menschen. Was uns ein wenig wunderte: Der Eingang war mit einer beträchtlichen Anzahl an Gittern zum Bau einer Vereinzelungsanlage versperrt. Wie sollten wir dadurch kommen? War das überhaupt der Eingang? Oder nur ein Fake? Spielten StS heute etwa unter Ausschluss der Öffentlichkeit? Fragen, über Fragen.

Um 18:45 Uhr fing es an zu regnen. Spätestens da wurde mir klar, dass das kein Konzert von Saltatio Mortis war, denn ich stand im Trockenen!!! Allerdings wurde es unter unserem kleinen Vordach zunehmend eng. Nicht, weil der Ansturm so groß war, sondern weil niemand nass werden wollte. Um 19:05 Uhr öffnete die Security die Türen!!! Endlich!!! Aber nicht, um uns rein zu lassen... Nein, die bauten erst mal in aller Seelenruhe die Vereinzelungsanlage auf. Kein Scherz. Während von hinten nach vorne Richtung Eingang gedrückt wurde, stand da ein netter Mann und meine ernsthaft: "Könnt ihr mal so ein bisschen nach hinten gehen?" Klar, in so einer Menschenmasse ist doch nicht einfacher, als sich gegen den Strom zu bewegen... So wurden wir hin und her geschoben und gedrängelt und irgendwann hatten die Herren es geschafft: Eine Vereinzelungsanlage, wie man sie sich nur für solche wilden, unbeherrschbaren Menschenmassen braucht stand *Achtung, Ironie*. Was für ein Bauwerk!!! Endlich fühlte ich mich sicher *Achtung, noch mehr Ironie*

In der Hall erwartete mich die nächste Überraschung. Vor der Bühne standen knapp 200 Stühle. Ich würde StS also im Sitzen erleben. Merkwürdig, aber nicht zu ändern. Ich hatte einen Platz in Reihe 2 direkt vor Eric Fish. Er begrüßte uns auch sehr freundlich mit den Worten: "Hallo Osnabrück"! War ich vielleicht doch Zug gefahren, ohne es zu merken?! Nein, er korrigierte sich. Wir befanden uns wirklich in Münster. Wo anders würde man auch nicht um 19:05 Uhr anfangen den Einlass aufzubauen...

Das Konzert selber hielt, was ich mir erhofft hatte. ganz besonders freute ich mich über "Falscher Heiland" und "Eisblumen". Akustisch gefallen mir StS mindestens so gut, wie im Metal-Stil. Leider kam am Anfang sehr wenig Stimmung auf. Ich denke, es lag wirklich an den Stühlen. Im Sitzen kann man halt schlecht feiern. Die ersten Mitmachaktionen fürs Publikum gingen auch gründlich in Hose. Zum einen kannte niemand den Text, den wir mitsingen sollten, zum anderen saßen im Publikum nur Nicht-Raucher, weshalb wir nur auf 17 Feuerzeuge kamen... Münster halt! Der erste Witz des Abends: Eric kündigte ein Lied an, dass so bekannt ist, dass wir alle es mitsingen könnten. Spontan stimmte daraufhin das Publikum "Julia & die Räuber an". Reaktion von Eric: "Nein, Leute! Da seid ihr falsch. Soweit sind wir noch nicht". Gemeint, war "Eisblumen". Und ja, dass kannten tatsächlich alle und wir durften im Anschluss den Refrain auch ganz alleine singen... Obwohl es ja ein Akustik-Konzert war, konnte sich doch hier und da der Metal nicht verleugnen lassen. Ich fand es einfach nur genial und in "live" tausendmal besser als die DVD.

Erst als Eric uns "befahl" aufzustehen, explodierte die Stimmung. Die Hall war mittlerweile auch gut gefüllt und der ganze Saal sang und tanzte! Leider war das Konzert da aber auch schon fast vorbei. Um kurz nach 22 Uhr verabschiedeten sich StS dann auch mit "Julia und die Räuber". Wir wollten noch etwas sitzen, aber binnen Sekunden war der Saal leer und uns wurden die Stühle mehr oder weniger unterm Hintern weggeräumt. Also wohl doch nix mehr mit: "Wir treffen uns gleich am Merchstand". Ich gehöre ja irgendwie fast immer zu den Besuchern, die als letztes die Halle verlassen, allerdings war das noch nie um 22:13 Uhr der Fall. Naja, Münster halt! Somit war ich dann auch schon vor Mitternacht Zuhause in meinem Bettchen. Komisches Gefühl...