7:11 Uhr. Oh Gott! Ich fühle mich bescheiden, sehr bescheiden. Mir tun sämtliche Knochen weh und Körperteile, von denen ich gar nicht wusste, dass sie wehtun können. Um 8 Uhr muss ich aufstehen. Knappe 2,5 h habe ich geschlafen. Ich nutze die Zeit und trinke mein erstes Red Bull. Mir ist schlecht. Meine Wohnung sieht aus wie ein Trümmerfeld. Ich hab gestern Abend bzw. vorhin (*grins*) einfach alles fallengelassen… Die Klamotten des gestrigen Tages sind mehr als dreckig. Bis aufs T-Shirt werde ich heute aber alles noch mal tragen müssen. Die Leggins, die ich unter dem Rock trage, hatte ich noch gewaschen bevor ich ins Bett ging. Natürlich ist sie noch klatschnass! Bevor ich aber irgendeinen Gedanken fassen kann, schleppe ich mich unter die Dusche. Der Staub von gestern muss runter. Ich schrubbe mich wie ein Weltmeister und tatsächlich fühle ich mich danach besser, ja sogar ganz gut. Anschließend werden nicht nur meine Haare, sondern auch die Leggins trocken geföhnt. Zur Feier des Tages gönne ich mir sogar ein richtiges Frühstück mit Kakao und Brötchen, während ich am Bahnhof auf Valeria warte und die 2. Flasche Red Bull des Tages vernichte. Das Koffein zeigt langsam seine Wirkung und meine Lebensgeister ergreifen wieder Besitz von mir.
Um 10:36 verlässt der Zug Münster und somit bin ich pünktlich zum ersten Vermaledeyt-Konzert in Gelsenkirchen.
Vermaledeyt:
| Vivianne von der Saar & Johann Lästerzunge |
| Thomas Galgenvogel |
| Jean |
| Arras Shelter |
| Basileus |
| Simon Donnerschlag |
Was direkt auffällt: Es ist viiiel weniger los als gestern. Die Stimmung ist auch viel entspannter und ruhiger. Oder ist das nur Täuschung und es liegt alles daran, dass ich heute langsamer bin? Egal, mir gefällt es wesentlich besser als gestern. Schnell stelle ich allerdings fest, dass ich doch so leichte Ausfallerscheinungen habe. Die Worte „schnell“ und „mal eben“ kommen heute nicht in meinem Wortschatz vor. Mein Gehirn nimmt sie zwar war, kann sie aber nicht umsetzen. So verbringe ich den Großteil des Tages damit zwischen der schattigen Wiese und der Bühne von Vermaledeyt zu pendeln. Ich mag Vermaledeyt einfach. Außerdem sponsere ich meinen Edding, damit Basileus dem Jean zur Strafe „verschönern“ darf. Jean hat nämlich auf mentale Art dafür gesorgt, dass dem Thomas seine Schalmei beim Spielen auseinander gefallen ist. Sowas muss natürlich umgehend getadelt werden. Eigentlich wollte Basi ja Pudding zum Einschmieren haben, aber niemand hatte welchen dabei. Da kam mir die Idee meinen Edding anzubieten…. Wozu schleppe ich schließlich immer diese riesige Tasche mit, wenn der Inhalt dann nicht genutzt wird?! Demnächst nehme ich dann also noch Pudding mit! Oder doch lieber Fruchtzwerge? Rübensirup ist auch was Fieses. Meine Kreativität kennt da keine Grenzen.
| Da wird ein Herzchen aufgemalt... |
Am Nachmittag geht es dann noch zum Bruchenballturnier. Meiner neuen Lieblingssportart! Als Zuschauer versteht sich!!! Bruchenball sollte olympisch werden. Überaus unterhaltsam und lustig. Bruder Rectus tut mir ein wenig Leid. Er scheint seine Stimme verloren zu haben… Naja, solange es nur die Stimme ist. Man kann schlimmere Dinge verlieren.
Das Wetter ist heute ähnlich wie gestern, aber nicht mehr so heiß. Finde ich jedenfalls. Dafür ist es noch staubiger. Meine Lunge wird sich noch tagelang über den Staub beschweren. Verdammtes Asthma!!!
Da Morgen wieder ein Werktag ist, endet das MPS auch schon um 19 Uhr und ehrlich gesagt, ich bin wahnsinnig froh darüber. Bis ca. 16 Uhr ging es mir hervorragend. Ab 18 Uhr dagegen wird es echt haarig und ich laufe auf totaler Reserve. 2,5 h Stunde Schlaf innerhalb von 36 Stunden machen sich irgendwann halt doch bemerkbar. Trotzdem bleibe ich natürlich bis zum Schluss. Bin doch kein Weichei! Also köpfe ich um 18 Uhr die letzte Flasche Red Bull um das letzte Vermaledeyt-Konzert durchzustehen. The Big Boss vom MPS ist heute anscheinend besonders gut gelaunt und deshalb „dürfen“ Vermaledeyt noch 2 weitere Lieder spielen, obwohl eigentlich schon lange Schluss hätte seien sollen! So kommt es, dass wir das Gelände erst um kurz vor 8 verlassen. Während Valeria und ich auf die Tram zum Bahnhof warten, sehen wir, wie Oliver von Faun auf dem anderen Bahnsteig eine Fahrkarte kauft und offenbar mit der Tram in die andere Richtung fahren will. Natürlich wird dieses Vorhaben von mir sofort mit der Handykamera festgehalten und das Bild per MMS an Victoria weitergeleitet. Also, nachdem ich rausgefunden habe, wie man die Handykamera bedient und eine MMS verschickt. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich diese Bedienungsanleitung auch niemals gelesen habe, oder??? Ich bin halt ein Fan von „learning by doing“. Soweit ich das beurteilen kann, bekommt Olli dieses überaus lustige Unterfangen auch mit… Warum führt totale Erschöpfung gepaart mit Koffein eigentlich bei mir immer dazu, das ich seltsame Dinge tue? Ich meine, gestern habe ich Aleas Schuhe fotografiert… In Großaufnahme! Sollte ich vielleicht anfangen nun auch auf Koffein zu verzichten? Aber was hält mich dann wach? Und führt Müdigkeit nicht vielleicht nicht auch dazu, dass ich Blödsinn mache? Führt das Koffein nicht vielleicht nur dazu, dass ich den Blödsinn bewusst mache und wirkliche Peinlichkeiten somit vermeide? Wenn ich mir da so einige Leute anschaue, bin ich wirklich noch sehr harmlos in meinem Tun. Fragen über Fragen… Wobei die Antworten eigentlich egal sind, denn ich mag meinen Blödsinn! Also auf zum MPS nach Wassenberg!!! Dann übrigens mit Zelt. Mal schauen, welche Katastrophen sich mir dort in den Weg stellen werden. Wetterwetten werden ab sofort angenommen. Nachdem es ja in Gelsenkirchen nicht geschneit hat, hab ich ja vielleicht diesmal das Glück. *hust*
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