Mittwoch, 27. April 2011

Ostern einmal anders - Die Staubschlacht (Teil 1)

24.04.2011


Es ist Ostersonntag. Ich liege gemütlich in einem kuscheligen Bettchen. Ein paar zarte Sonnenstrahlen versuchen sich durch die Rollos zu schmuggeln, Vögel zwitschern und ich höre Wind an den Bäumen rascheln. Dann fällt mein Blick auch die Uhr: Es ist 5:58… und ich bin wach!!! Verdammt! Heute geht es endlich wieder los. Nach dem langen, kalten Winter. Der MPS-Saisonauftakt in Gelsenkirchen steht an. Offiziell ist es ja schon Ostersamstag gestartet, aber das Programm, vor mir liegt, reicht auch so. Da wollte ich den Samstag lieben mit relaxen verbringen und vor allen: genug Schlaf tanken!
Ich drehe mich von links nach rechts, von rechts nach links. Nein, ich bin wach und so voll mit Vorfreude, dass Einschlafen schlicht unmöglich ist.
Bis 8 Uhr schaue ich noch ein paar DVDs… Dann darf ich wirklich aufstehen.  Um 9 Uhr fährt der Bus und weiter geht es per Zug und Tram nach Gelsenkirchen in den Revierpark.  Zum Frühstück könne ich mit traditionell eine Flasche Red Bull.
Der Marktvogt und Bruder Rectus eröffnen das MPS in Gelsenkirchen

Kurz nach 11:30 setze ich zum ersten Mal wieder einen Fuß auf MPS-Gelände. Es staubt… Das Schuheputzen hätte ich mir sparen können und dass ich Rock und Umhang morgen noch mal anziehen muss, verdränge ich lieber. Das Wetter ist ein Traum. Strahlend blauer Himmel und es sind locker 25 Grad. Ich verziehe mich erstmal unter ein Sonnensegel und trinke Red Bull, die 2. Was wache ich auf um 6 Uhr auf?! Heute steht Saltatio Mortis auf der Bühne. Vor der Bühne wird es also ziemlich voll werden und ein ziemliches Hauen und Stechen geben. Naja, ist mir egal. Die Idee mit einem kleinen Smalltalk mit der Band gebe ich wieder auf… Zu viele Leute…
Nach und nach trudelt nun auch der Rest meiner Reisegruppe ein und zum 1. Konzert bin ich dann auch wieder wach. Eine dicke Lage Sonnenmilch bildet zusammen mit dem aufgewirbelten Staub einen tollen Sonnenschutz. Andere sind da weniger vorsichtig und schon am frühen Nachmittag total verbrannt. Wurde ich anfangs noch von meinen eigenen Leuten ausgelacht, weil ich bei diesen Temperaturen den roten Umhang trage, wird er mit der Zeit sehr beliebt als Sonnenschutz und Staubschutz für unsere edlen Kameras. Ja, ich habe tatsächlich meine große Canon EOS Spiegelreflexkamera dabei. Dank Valeria und der Bedienungsanleitung (gut, die hätte ich vielleicht schon vor 18 Monaten lesen sollen, als ich die Kamera gekauft habe) bekomme ich sogar einige tolle Fotos hin.

Saltatio Mortis rocken die Bühne. Seit ein paar Tagen gibt es ja auch noch einen 8. Saltaten: Luzi, das L. Obwohl vorher wohl kaum Zeit zum Proben war gibt es keine größeren Patzer und Luzi passt akustisch und optisch sehr gut dazu. Endlich ist Alea auch nicht mehr der Kleinste, sondern hat jemanden in seiner Größe zum Spielen.
Es werden auch einige neue Lieder präsentiert, bzw. alte Lieder kommen wieder zum Vorschein. Ich fand es einfach nur toll. Live-Musik und dieses Wetter haben meiner Seele einfach nur gut getan.
Zwischen den einzelnen Shows verziehen wir uns immer wieder in den Schatten. Andere sind da weniger intelligent und so kommt es, dass sie nicht nur verbrannt sind, sondern auch noch umkippen. Tja, Sonnenmilch und Wasser sind schon clevere Erfindungen!!!

Saltatio Mortis:
Lasterbalk der Lästerliche


Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein

Luzi das L


El Silbador

Jean Mechant

Herr Samoel

Alea der Bescheidene


Am Abend, als es beginnt dunkel zu werden, steht für Victoria ein Highlight auf dem Programm: Ein Konzert der Gruppe Faun. Leider sind die ja nicht allzu oft beim MPS dabei und wenn, spielen sie auch nur ein einziges Mal. Wir stehen natürlich brav ganz vorne links. Bei Dunkelheit kommen die mystischen Klänge und die optischen Effekte ihrer Shows sehr gut rüber und man muss es einfach nur genießen. Ohne technische Panne geht es auch diesmal natürlich nicht, aber das ist ja nichts Neues und schadet der Stimmung überhaupt nicht. Lediglich die Setliste muss entsprechend gekürzt werden.

Faun:
Rüdiger

Oliver

Rairda

Fiona


Danach folgt das große Feuerspektakel. Was genau auf der Bühne passiert, kann ich nicht sehen, da ich irgendwo hinten auf einer Bank sitze. Mittlerweile ist es 22:30 Uhr. Ich brauche eine Pause… Außerdem sind unglaubliche Menschenmassen vor Ort. Für die Künstler freut mich das natürlich, aber ich persönlich mag kleinere MPS viel lieber. Das Nachtkonzert von Saltatio Mortis werde ich mir auf jeden Fall von ganz hinten anschauen. Ich stand bei allen Tagessets in Reihe 1. Da sieht man zwar sehr gut und zum fotografieren ist es wirklich perfekt, der Sound ist eher schlecht, weil man neben bzw. hinter den Boxen steht. Beim Nachtkonzert kam man außerdem von hinten die Show besser genießen, weil einfach die gesamte Bühne auf einen wirkt. Offiziell sollen Saltatio Mortis bis 1 Uhr spielen. Victoria und ich werden aber früher gehen, weil ich Valeria versprochen habe Ostermontag mit ihr wieder nach Gelsenkirchen zu gehen. Da spielen Vermaledeyt. Bleibe ich heute bis zum Ende brauche ich gar nicht mehr ins Bett zu gehen, weil 1 Stunde Schlaf mehr schadet als nutzt. Während Alea „Pirate’s Life“ anstimmt, verlassen Victoria und ich das Gelände. Es tut mir richtig weh, aber es ist die richtige Entscheidung. Ich werde dieses Jahr noch sooo viele MPSs besuchen. Spätestens in Wassenberg werde ich mich vom Gelände fegen lassen, weil wir zelten werden. Dort wird auch weniger los sein!!!
Unser Rückfahrplan sieht vor, dass wir um 1 Uhr in Essen-Katernberg einen Nachtbus zum Essener HBF nehmen und dann mit dem Zug nach Münster fahren. Kurz nach dem wir den Revierpark verlassen haben, hören wir wieder die Klänge von Saltatio Mortis und wie das Publikum mit ihnen feiert. Während wir durch Katernberg laufen, hören wir „Nichts bleibt mehr“, „Equinox“ und Prometheus. Selbst an der Bushaltestelle können wir noch weiter lauschen. Als schließlich die Chöre beim Spielmannsschwur verstummen, erscheint pünktlich unser Bus… Der MPS-Saisionauftakt 2011 ist damit tatsächlich schon wieder zu Ende. Ich bin ein wenig traurig. Gerne würde ich jetzt noch vor der Bühne stehen und feiern… Es ist viel zu schnell vorbei gegangen.

Die Rückfahrt klappt ohne Probleme und um kurz nach 4 bin ich Zuhause. Schnell werden noch die Bilder des heutigen Tages auf den Laptop überspielt und begutachtet. Gegen 4:40 fallen mir dann auch endlich die Augen zu. Immerhin stehen mir für diese Nacht fast 3 Stunden komatöser, schlafähnlicher Zustand zu!!!
Essen HBF - um 1:30 Uhr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen