Montag, 29. August 2011

Wir säen den Wind & ernten das (Un)Wetter - Feuertal 2011


27.08.2011

Der Boden vor der Waldbühne in Wuppertal
Samstagmorgen, es regnete! Korrektur, es schüttete! Ach, wie schön! Genau das richtige Wetter für ein Open Air Festival!
Als ich mich um 10:30 Uhr auf den Weg Richtung Wuppertal machte, war mir eins schon klar: „Scheiße, wird das nass heute!“ Aber egal. Schlimmer als Bahrenfeld und Köln konnte es ja eigentlich nicht werden. Außerdem lag die Bühne hoch oben auf der Hardt. Bis die Wupper einen Pegel stand erreichen würde, der dort zu spüren war, musste schon noch einiges passieren.
Der weitere Tag verlief dann auch recht vielversprechend. Der Zug fuhr, war pünktlich und so bekamen den Bus zur Waldbühne in Wuppertal. Man hätte auch laufen können, aber ich habe ja bekanntlich eine starke Abneigung gegen Wuppertal, weil ich dort ständig in irgendwelchen Sackgassen ende. Also fand ich den Bus die bessere Alternative.

Nun ja, meine „Liebe“ zu Wuppertal ist auch durch diesen Samstag nicht unbedingt gewachsen. Wie ich oben schon schrieb, liegt die Waldbühne oben auf der Hardt. In einem alten Steinbruch. Umgegeben von sehr vielen, großen Bäumen. Das Dumme ist nur, wenn etwas oben liegt, muss man erst mal hoch laufen. Der Bus hielt nämlich unten im Tal…. Einziger Trost in dieser Situation: In etwa 10 Stunden, also nach dem Ende, ging es nur noch bergab (also ich meine bezogen auf den Weg)…
Eine halbe Stunde vor Einlass standen Valeria und ich nun am Einlass und es waren schon einige Leute da. Mein erster Eindruck von der Waldbühne: Och, ist das niedlich klein hier. Als es endlich rein ging, war ich bereits klatschnass, aber egal! Während der „Kampf“ um Reihe eins los ging. Suchte ich mir meinen optimalen Platz auf der 1. Treppenreihe. Die Waldbühne ist nämlich durch gestuft, so dass man auch von hinten noch super sehen kann. Ein Vorteil der Treppenstufen: Man stand noch verhältnismäßig trocken bezogen auf dem Untergrund. Von oben gab es immer wieder kräftige Schauer. Unmittelbar vor der Bühne bestand der Boden nur noch aus Schlamm und Wasser… Meine Kriterien, wonach ich so einen Platz auswähle, verrate ich an dieser Stelle nicht, aber es hat durchaus System! Stichwort: Crowd-Surfen :-D

Moderiert wurde das Festival von Eric Fish von Subway to Sally. Ich fand, er machte seine Sache sehr gut. Zu jeder Band trug er mit seiner Akkustikgitarre ein kleines Liedchen  vor. Als Opener kamen um 15 Uhr Nachtgeschrey auf die Bühne. Sie machten ihre Sache wirklich gut, auch wenn sie nicht so ganz mein Geschmack sind. Ihnen folgten Rabenschrey und ich war zum ersten Mal an diesem Tag richtig gut drauf. Rabenschrey hatte ich schon länger mal live sehen wollen, aber die Götter hatten mir immer einen Strich durch die Rechnung zu machen. Live klingen sie um einiges härter als auf der CD, die ich von ihnen habe. Zu meiner großen Freude, spielten sie auch „Das Templerschaf“ und „Hey, wir sind Heiden“. Das restliche Publikum war ebenfalls  gut drauf und es wurden zwischen der 1. Reihe und 1. Treppenstufe lustige Spiele wie „Wall of Death“ und „Circle of Death“ gespielt. Binnen weniger Minuten  hatte ich den Schlamm bis auf die Stirn gespritzt, obwohl ich nur Zuschauer war!

Der "Circle of Death"


Bei Fiddler’s Green fanden die Schlammspiele dann ihren Höhepunkt. Und sogar ich durfte bei der Wall of Death mitmachen! Zwar unfreiwillig, aber so schlimm war es auch nicht. Ich hörte von der Bühne nur den Ruf, dass jetzt alle mal mitmachen sollen, dann zählte jemand ein und im nächsten Moment stand ich nicht mehr rechts der Bühne, sondern links. Den neben mir hatte ich auch vorher auch noch nie gesehen… Während der eigentliche Ringkampf im Schlamm stattfand, ging ich halt wieder zurück auf meinen Platz. Allerdings beschloss ich in diesem Moment das Feuertal-Festival  in „Internationales Schlammsprung-Festival“ umzubenennen. Denn exakt so sahen ich und die meisten anderen Gäste aus. Außerdem hatte ich noch nichts von „Feuer“ gesehen, davon von „Schlamm“ umso mehr.
noch mehr Schlamm!

Als vorletzte Band betrat am frühen Abend die Letzte Instanz die Bühne. Die einzige Band neben Saltatio Mortis, die ich schon mal live gesehen hatte. Bei der Eisheiligen Nacht in Bielefeld hatten sie mich schon begeistert. So war es auch diesmal.
Und dann endlich: Nach fast 7  Stunden des Ausharrens im Regen, betraten Saltatio Mortis gegen 21 Uhr die Bühne. Am meisten freute ich mich endlich 2 neue Lieder der neuen CD mal live zu hören. Vor allem  „Hochzeitstanz“ hatte es mir angetan. Die Stimmung war grandios und die Waldbühne auch so gut gefüllt, dass Alea problemlos seine Reise über die Hände des Publikums würde antreten können. Wie gesagt, die Stimmung war genial. Ich hatte komplett freie Sicht auf die Bühne… Bis Alea,  das 6. Lied des Konzertes,  „Wir säen den Wind“ ankündigen wollte, Lasterbalk sich einschaltete und meinte, es gäbe da eine Änderung, Gott hätte gerade mit ihm gesprochen. Was zunächst alle für einen Witz hielten, wurde dann leider bitterer Ernst, als der Veranstalter auf die Bühne kam. Aufgrund einer Warnung für ein schweres Unwetter musste die Veranstaltung an dieser Stelle sofort abgebrochen werden.  Ich weiß nicht, wer trauriger war: Das Publikum oder Saltatio Mortis selber. Es hagelte Buh-Rufe, auch wenn ich denke, dass jeder im Herzen wusste, dass diese Entscheidung richtig war. Wir standen oben auf der Hardt in einem alten Steinbruch umgeben von vielen, alten und sehr hohen Bäumen. Wenn sich auch nur ein größerer Ast lösen würde, würde er Schwerverletze, wenn nicht sogar Tote geben. Das konnte ja nun wirklich niemand wollen, denn schließlich wollten ja wohl alle auch ein „Feuertal 2012“ feiern können. So spielten Saltatio Mortis noch schnell den Spielmannsschwur und Alea ließ es sich nicht nehmen doch noch eine Runde übers Publikum zu drehen. Auch wenn die Stimmung recht seltsam war. Irgendwie wollten es alle recht schnell hinter sich bringen, um nicht doch noch vom Baum erschlagen zu werden. So gingen dann am Ende Alea auch fast die Hände aus und alles kam angelaufen um ihn doch noch sicher zu Bühne zurück zu tragen.

Für mich persönlich war allerdings recht schnell klar, dass es in Wuppertal kein Unwetter geben würde. Seit Bahrenfeld scheine ich verflucht zu sein, denn irgendwas ging immer schief. Hätte es ein Unwetter gegeben, hätte die Absage ja einen Sinn gehabt. So waren wir um 22 Uhr am HBF zurück und hofften noch einen früheren Zug zu bekommen, aber ich bin ja verflucht. Der Zug von 22 Uhr war zwar noch nicht weg, meldete aber 45 Minuten Verspätung wegen Personen im Gleis. Nun machte sich meine Liebe zu Wuppertal wieder komplett bemerkbar. Wir befanden uns in einer deutschen Großstadt, an einem Samstagabend um 22:03 Uhr und im Wuppertaler HBF hatten sowohl die Fastfood-Ketten-Bude wie auch die Toiletten nun mal nur bis 22 Uhr geöffnet! Wie geil ist das denn bitte? Geht ihr in Wuppertal tatsächlich schon so früh ins Bett? Sogar in Bielefeld hatte der Burger-Tempel 24h geöffnet. Hatte ich vielleicht noch nicht genug gelitten? Immerhin hätte Saltatio Mortis nicht nur den Hochzeitstanz auf der Setliste gehabt, sondern auch „Letzte Worte „ und „Manus Manum Lavat“….
Valeria und ich setzen uns an den Bahnsteig und warteten. Mittlerweile war es 22:45 noch immer hatte uns kein Unwetter passiert. Das Feuertal wäre schon längst nach Plan zu Ende gewesen… Der 23 Uhr Zug meldete mittlerweile auch schon 10 Minuten Verspätung. Da wir sorgen hatten, das Valeria den letzten Zug nach Rheine verpassen würde, versuchte ich mit meiner ganzen diplomatischen Liebenswürdigkeit, bei der Bahn was zu drehen, aber wir waren ja im verdammten Wuppertal…. Hilfe von der Bahn konnten wir nicht erwarten, weil das ja nicht ihr Problem war und sie ja auch keine Schuld am Zugchaos hatten. Hätten wir halt früher fahren sollen. Danke DB!!!!
Gegen 23 Uhr rollte dann der Zug von 22 Uhr ein. Der war wunderschön voll mit ebenso vollen Fußballfans. Eine ganze Stunde lang durften wir uns eine Mischung aus seltsamen Fußballliedern und dem Schlager „Griechischer Wein“ anhören. Ja, die Götter müssen mich definitiv hassen. Im Grunde fühlte ich mich schon an den Rand des Selbstmordes getrieben. Gott sei Dank stiegen die Alkoholleichen in Hamm aus und kotzen auch nicht noch den Waggon voll!
Gegen 00:40 waren wir dann mit 60 Minuten Verspätung in Münster, aber Valeria bekam ihren letzten Zug und ich meinen Nachtbus.

Fazit des Tages: Das MPS in Öjendorf kann nur besser werden! Nun habe ich definitiv alle Naturgewalten durch. Bis auf Schnee vielleicht, aber den würde ich mir gerne für November aufheben. Oder sollte ich doch besser die Skiunterwäsche mit nach Hamburg nehmen?

Montag, 22. August 2011

MPS Telgte 2011 - Der Wahnsinn geht weiter!


20. & 21.08.2011

Samstag, 02:00 Uhr. Ich bin gerade vom Burgfolk zurück. Eigentlich sollte ich ins Bettchen gehen, schließlich geht es in 8 Stunden nach Telgte. Ich war aber so aufgekratzt, dass ich nicht schlafen konnte. Zudem taten mir die Arme weh. Irgendwie fanden es wohl bestimmte Muskelpartien nicht so lustig den gestrigen Tag gegen die Absperrung gedrückt verbringen zu müssen. Auf der Suche nach Aspirin kam es dann beinah zu einer Katastrophe: Sämtliche Aspirinverpackungen waren leer!!! Wie konnte das nur geschehen? Wo waren die ganzen Tabletten denn hin? Was war mit ihnen nur geschehen? Glücklicherweise konnte ich im allerletzten Geheimversteck noch 4 Tabletten ausfindig machen. Zusammen mit einem Becker Magnesiumwasser gab es also 2 Aspirin als Einschlafhilfe…Erst irgendwann nach 3 Uhr fielen mir aber die Augen zu. Es war verdammt schwer einzuschlafen, wenn man immer dran dachte, dass man gleich wieder aufstehen musste. Um 8 wurde ich geweckt. Nein, nicht von den sanften Harfenklängen meines iPods, nein, von der Bohrmaschine der Nachbarn! Seit einem Jahr wohne ich nun in dieser Wohnung und seit einem 1 wird in der Wohnung über mir ständig gehämmert und gebohrt. Leider wachte nicht nur mein Kopf auf, sondern auch mein Körper. Meine Blase fing an Zeichen zu senden. Es half alles nichts, ich musste das Bett verlassen. Auf dem Rückweg vom Bad zum Bett ging ich bei der Kaffeemaschine vorbei und griff mir Red Bull Nr. 3. Es geht ja bekanntlich nichts über ein gutes Frühstück. Bis es Zeit zum Aufstehen war, schaute ich noch ein bisschen DVDs. Entspannung halt. Das dumpfe Gefühl in meinem Kopf war nach wie vor da. Sollte ich etwa doch etwas an den Ohren haben nach dem gestrigen Abend? Zeit um darüber nachzudenken hatte ich nicht, da der iPod mir mitteilte ich müsste mich nun duschen und anziehen. So ein iPod ist echt praktisch. Der sagt einem doch glatt immer, was man wann wie zu machen hat.

Vor dem Bahnhof in Münster wartete schon Victoria. Sie sah in etwa so aus, wie ich mich fühlte! Gut, ich sah wahrscheinlich auch so aus wie sie sich fühlte. Das Leben ist halt kein Spaß!
Heute stand wieder Teeren und Federn auf dem Programm. Diesmal musste unter anderem Alea dran glauben.  Und ich schwöre bei den Göttern: Ich habe selten jemand mit einen so gekonnten Dackelblick  gesehen. Viel hätte nicht gefehlt und er hätte mir wirklich leidgetan. Und für seinen kunstvollen Sprung in die Federn hat er eindeutig eine „1“ verdient, wobei sich da heute alle sehr viel Mühe gaben. Wirklich leidgetan hat mir dagegen David von Rapalje. Er wusste anscheinend wirklich nicht, dass er dran glauben musste und hatte daher nichts unter seinem Kilt an. Da der Marktvogt aber Herz hatte und ja auch Kinder anwesend waren, opferte er auf der Bühne stehend seine eigene Bruche… Hoffen wir mal, dass es eine recht frische Bruche war! Den Tag beim MPS verbrachte ich ausschließlich vor Bühne 1. Ich  entfernte mich noch weniger als sonst. Die Luft war einfach raus. Dafür vernichtete ich im Laufe des Tages Red Bull Nr. 4 & 5.  Ja, richtig lieber Leser. Ich hatte binnen 24 Stunden 1,65 l Red Bull getrunken. Mit wachem Kopf hätte ich das nie getan, wobei ich mit wachem Kopf gar kein RB benötigt hätte.
Immerhin war ich zum Beginn des Saltatio Mortis Nachtkonzertes in Höchstform. Also körperlich! Geistig lief ich schon lange auf MPS-Automatik. Das Nachtkonzert war eins der besten, die ich gesehen habe. Und der Chef daselbst, verdonnerte die Spielleute noch zu einer extra Zugabe. Wenn das MPS schon zum letzten Mal in Telgte ist, dann macht es auch nichts, wenn wir länger „Krach“ machen als erlaubt. Telgte ist ja eh ein sehr, sehr, sehr seltsamer Ort. Nirgendwo hab ich bisher so viele unfreundlich Eingeborene getroffen wie dort. Auf dem Weg von Telgte Bahnhof zum MPS-Gelände habe ich immer das Gefühl, dass gleich aus irgendeinem Haus jemand mit Fackel und Mistgabel in der Hand herausgesprungen kommt, mich der Ketzerei bezichtigt und mich unverzüglich auf den Scheiterhaufen hinterm Haus befördert.
Nun aber zurück zum Konzert: Gisi erlaubte 2 Zugaben! Ich rechnete schnell nach: Ja, haut hin, wir bekommen den Bus noch. Als 2. Lied gab es ein Medley aus „We will rock you“ und „Lady in red“. Ich liebe dieses Medley. „We will rock you“ auf dem Dudelsack gespielt ist einfach nur hammergeil.  Während ich mich mit dem letzten Ton rumdrehen wollte und die Biege zu machen, brannte plötzlich Jubel auf. Ein Blick zurück zur Bühne: Verdammt, da stand William von Rapalje! Er und Alea sangen noch Loch Lomond. Ich liebe dieses Lied! Konnte es aber noch nie live sehen. Diesmal auch nicht! Bzw. nur Bruchstückhaft. Der Bus sollte in 12 Minuten fahren und wir mussten zur Haltestelle. Bekamen wir den Bus nicht, würde ich nicht vor 2 Uhr Zuhause sein und sonntags wollte ich um 11 wieder in Telgte sein. Alleine der Sound der Stimmen von Alea und William waren aber fantastisch und ich bin tierisch froh, dass ich es wenigstens gehört habe!
Tja, der Bus! Der sollte fahren 22:16… Kam dann so gegen 22:30! Hatte ich schon irgendwo erwähnt, dass ich Telgte wirklich abgrundtief hasse und der Ort ein verdammtes Spießerkaff ist?! Wir hätten in aller Ruhe das Konzert zu Ende sehen können. Danke Telgte!!! Und damit nicht genug. Der Bus war schon recht gut gefüllt, als er anhielt. Victoria und ich fanden sogar noch einen Sitzplatz. Für einige Leute an unserer und späteren  Haltestellen war aber kein Platz mehr. Wie gut, dass der nächste Bus schon so gegen 00:20 Uhr kommen sollte. Hätte ja auch echt keiner damit rechnen können, dass gerade wenn kein Zug fährt, dann Leute mit Bus zum nächsten Bahnhof fahren wollen… Danke Telgte!!!
Wir bekamen in Münster natürlich bei dieser Verspätung den Nachtbus nicht mehr. Gott sei Dank war es noch vor Mitternacht und so mussten wir nur 30 Minuten warten.  Ich war gegen 00:15 schon Zuhause… und hatte Hunger.
Im Kühlschrank fand ich zu meiner großen Freude Nudelauflauf. Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern, wann ich Nudelauflauf gekocht hatte. In meinem Kopf sang aber ein Rotschopf permanent den Refrain vom Eulenspiegel und somit endete jeder Versuch des Nachdenkens mit „nanananana“! (Sorry, noch ein Insider-Joke) Kurzerhand wanderte der Nudelauflauf in die Mikrowelle. Für 1 Portion war es eigentlich etwas viel, aber für 2 zu wenig. Also habe ich alles verputzt. War auch ganz lecker. Zumal ich über Tag nur ein Brötchen und einen Ritterfladen hatte.  Gegen 2 Uhr war ich dann soweit mal ins Bett zu gehen. Als Ritual gab es wieder Aspirin und Magnesiumwasser. Der Sänger war auch aus meinem Kopf verband und das Einschlafen klappte auch erstaunlich gut.
Der iPod sagte, es wäre 04:38 Uhr. Schmerz durchfuhr meinen Körper. Nein, kein Wadenkrampf. Es war mein Magen. Ich schwitze und wälzte mich hin und her.  Ich stand auf, lief im Zimmer auf und ab. Immer wenn ich mich wieder hinlegte, gingen die Krämpfe wieder los. Gegen 6 kam Übelkeit hinzu. Bis 7 hielt ich noch durch, dann half alles nichts mehr und ich zitierte „Tief in mir“. Anschließend ging es mir besser. Im Wasserkocher kochte mittlerweile schon Wasser für einen Kamillentee. Gegen 07:45 war alles wie weggeblasen. Mir ging es (vom Magen her) blendend. Leider musste ich um 8 aufstehen. Somit war das also Nacht 3 ohne nennenswerten Schlaf. In weiser Voraussicht packte ich auch noch Red Bull Nr. 6 in den Rucksack.
Freitag und Samstag hatten deutliche Spuren bei mir hinterlassen. Meine Stimme hatte arg gelitten und körperlich fühlte ich mich einfach scheiße. Vermaledeyt und Schelmish bereiteten mir trotzdem eine Menge Freude. Das Teeren und Federn des heutigen Tages wurde zudem eine richtige Gaudi, da der Marktvogt daselbst dran glauben musste. Es endete in einer riesigen Federschlacht.

Sonntags hatte der Bus dieselben Probleme wie bereits samstags. Zuhause war ich um 22 Uhr. Über Roxel war der Himmel pechschwarz. Es war so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht sah. Unmengen an Blitzen machten den Himmel immer wieder taghell. Regen fiel aber kaum.  Der war ja auch schon nachmittags beim MPS gefallen… MPS so ganz ohne Regen geht halt doch nicht. Auch wenn es kein Vergleich zu Bahrenfeld oder Köln war.

P.S. Ich bin doch nicht taub! Der Grund, warum ich über den iPod keine Musik mehr hören konnte, war ganz banal. Ich hatte die Lautstärke fast ganz ausgedreht…

Hier noch einige Bilder vom Sonntag:

Der Marktvogt wird geteert

Am Ende machte auch Bruder Rectus noch mit bei der "Federparty"

Schelmish & Vermaledeyt spielten zusammen




Mein POD: Pink MUSS einfach sexy machen....

Burgfolk 2011 - Betty goes Metal


19.08.2011

Tja, die Überschrift  sagt im Grunde alles. Es ging also mal nicht zum Mittelalter bzw. zu einer Mittelalterband. Wobei das eigentlich auch wieder nicht stimmt, da ja Rapalje da waren und die ja bekanntlich regelmäßig beim MPS auftreten. Aber von Anfang an:

Irgendwann vor langer, langer Zeit… im Jahre 2010! Es war kalt… also vermutlich befanden wir uns irgendwann zwischen August und Dezember. Victoria und ich gingen zusammen mal wieder einer sehr sinnvollen und verantwortungsvollen Verpflichtung nach: Wir überlegten, welche Band wir uns denn mal ansehen wollten/sollten/könnten/werden. So kamen wir auch Eluveitie zu sprechen. Zufälligerweise stellten wir dann fest, dass sie 2011 beim Burgfolk in Mülheim dabei sein sollten. Damit stand schon mal fest: Wir fahren 2011 nach Mülheim zum Burgfolk. Passenderweise traten Eluveitie am Freitag auf, denn Samstag und Sonntag wollte ich ja nach Telgte zum MPS. Somit kam ich aber um eine Entscheidung, wem ich den Vorzug gebe, drumherum.

Die Zeit zog durchs Land, viel Wasser fiel vom Himmel, es blieb kalt: Wir haben Juni 2011! Nachdem Victoria und ich uns wöchentlich dran erinnerten, diese Woche unbedingt Karten fürs Burgflok kaufen zu müssen, machten wir nun endlich kurzen Prozess und kauften tatsächlich Karten!

Es fiel noch mehr Wasser vom Himmel… August 2011! Während ich mich an der Hoffnung festklammerte, dass so eine Burg ja theoretisch höher liegen müsse als das Umland und man somit nicht im Schlamm versinken sollte, hatte der Wettergott endlich Erbarmen mit mir! Nach 4 MPS mit sämtlichen Regenspektren war für DEN Freitag irgendwann endlich mal kein Regen angekündigt. Hurra, na endlich! (kleiner Insider-Joke, sorry)

Mein Freitag begann dann auch reichlich entspannt. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ich allerdings kaum geschlafen. Warum weiß ich nicht mehr (sorry, lest weiter, dann wisst ihr warum. Jetzt gerade ist  12:03 Uhr am 22.08.). Auf jeden Fall beschloss ich gegen Mittag, nach einem kurzen Frühstück und der Erledigung der letzten Besorgungen, noch ein Nickerchen zu machen. So schlummerte ich dann auch bis mein iPod mich um 13 Uhr aus Morpheus Armen weckte. Vor dem Aufstehen war Zeit für das 1 Red Bull des Wochenendes. Danach war ich wach. Um 14:45 traf ich mich mit Victoria am HBF und gemeinsam ging es auf nach Mülheim. Im Zug gönnte ich mir das 2. Red Bull des Wochenendes. Der Zug selber hatte exakt so viel Verspätung, dass wir in Mülheim die Tram nicht bekamen. Naja, egal. Nahmen wir halt die nächste. Die fahren ja alle 10 Minuten… Also Theoretisch! Irgendwann kam aber tatsächlich wieder eine. Hurra, na endlich!
Glücklicherweise war die Tram-Haltestelle direkt unterhalb vom Schloss Broich, wo das Burgfolk stattfand. Zu meiner großen Überraschung war um 16:50, 10 Minuten vor offiziellen Einlass, auch noch so überhaupt nichts los. Alles war wahnsinnig entspannt. Der Einlass war schon offen, wer wollte durfte auf die Burg… Taschenkontrollen gab es nicht wirklich: „Nein, brauchst die Tasche nicht zu öffnen, ich glaub dir, dass du nix dabei hast“. Ich war total baff. So eine friedliche Ruhe war mir völlig neu. Und noch dazu lauter entspannte, nette Leute. Den ganzen Abend über sollte ich nicht einmal Mordgelüste verspüren.  Schloss Broich selbst ist eine Mini-Burg. Der Rundgang übers Gelände war nicht möglich, da es irgendwie kein Gelände gab. Selbst die von mir gefürchteten Merchstände waren Mangelware. Mittlerweile war es kurz nach 5. Da nach einer Pipi-Pause noch immer gähnende Leere vor der Bühne herrschte, stellten Victoria und ich uns einfach mal in Reihe 1. War ja sonst niemand da! Interessiert schaute ich mir die großen Boxen an, die da 2 m vor uns standen. Und so viele davon…. Links und rechts der Bühne noch viel mehr….

Feuerseele

17:30 Uhr. Feuerseele betraten die Bühne. Scheiß, war das laut. Ah, wie gut das ich für solche Situationen extra mal Ohropax gekauft hatte. Wo waren die blöden Dinger nun? Dachte nach,…. Dachte noch weiter nach… Stimmt! Zuhause im Schreibtisch!!! Egal, würde schon gehen…
Feuerseele machten ihren Job sehr gut. Auch wenn ich es schade fand, dass irgendwie mehr Fotografen im Graben standen als Zuschauer direkt vor der Bühne. Opener zu sein ist halt manchmal doof.

Heidevolk

Nach einer kurzen Umbaupause folgten Heidevolk. Und wenn Feuerseele laut waren, waren Heidevolk meiner Ohren Tod. Ich musste mich wirklich erst an diesen Sound gewöhnen, aber je länger sie spielten, desto besser fand ich sie. Wobei ich mir einige Male das Lachen verkneifen musste, als mich der Sänger so böse anschaute. Kann ich nichts für; Geht mir bei einem singenden Rotschopf auch immer so!

Rapalje

Auf Heidevolk folgten Rapalje. Im Vorhinein hatte ich mich ja schon gefragt, wie Rapalje in dieses Line-Up passten.  Umso schöner war es zu sehen, dass sie zwar musikalisch in eine andere Richtung gingen, aber unheimlich für Stimmung sorgten. Ich mag sie ja ohnehin sehr gerne hören. Es war ohne Zweifel eine riesige Party im Gang. Der Burghof kochte sozusagen. Mittlerweile hatten sich auch die Fotografen kräftig vermehrt und wurden nur noch Schichtweise in den Graben gelassen.

Eluveitie

Gegen 21:30 Uhr war es dann endlich so weit: Eluveitie betraten die Bühne und wir standen immer noch in Reihe 1. Was dann folgte, war einfach nur hammergeil. Von mir aus hätten sie auch länger als 60 Minuten spielen dürfen. Besonders imponiert hat mir die Drehleierspielerin. Wahnsinn, wie man leiern und dabei gleichzeitig so headbangen kann. Einfach unbeschreiblich. Aber leider hat ja alles Gute mal ein Ende. Somit mussten Eluveitie wieder von der Bühne. Für uns der Startschuss schnellstmöglich Richtung Bahnhof aufzubrechen, da um 23:30 der letzte Zug fuhr. Da die Tram aber nur 3 Minuten brauchte, waren wir schon um kurz nach 23 Uhr wieder am Bahnhof. Der Mülheimer Bahnhof ist von Innen wirklich bedeutet besser als es beim Durchfahren von Außen den Eindruck macht. So ein McDoof hatte noch geöffnet und wir konnten uns noch etwas Trink- und Essbares für die Heimfahrt besorgen. Pünktlich um 00:50 waren wir dann auch wieder zurück in Münster. Der Nachtbus fuhr um 1:15, um 2 war ich wieder Zuhause. Zeit, um ins Bett zu gehen sich gründlich auszuschlafen.


DENKSTE ABER AUCH NUR!!!

Mittwoch, 10. August 2011

MPS Köln 2011 - MMF & Mud-Party


06. & 07.08.2011

SAMSTAG
Köln... Die letzten 3 MPSs waren nass! Nein, nicht feucht-fröhlich, sondern nass! Wobei Bahrenfeld bisher den absoluten Höhepunkt gebildet hatte. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass diese Wassermassen auch nicht mehr zu überbieten seien würden. Köln...

Alles gegann Samstag Morgen. Die Wettervorhersagen waren mal wieder top: Mittags leichte Gewitter, am Nachmittag dann Starkregen und abends leichte Schauer. Prinzipiell also wie in Bückeburg I und Bückeburg II. Victoria und ich wollten gegen 11 Uhr am Gelände sein. Google-Maps hatte uns verraten, dass der Zeltplatz diesmal wieder recht klein sein würde und ich schlafe nicht gern in extremer Hanglage bzw. auf dicken Steinen. Außerdem brauchte ich Wiese, weil mein Zelt ohne Heringe ja nicht steht.
Bei der Ankunft am Fühlinger See war es schwül. Auf dem kurzen Fußweg vom Bus zum Zeltplatz lief uns bereits der Schweiß aus allen Poren, verdunstete aber in keiner Weise. Warum hatte ich heute Morgen eigentlich geduscht und mir die Haare gemacht? Sollte ich vielleicht schon vor der offiziellen Eröffnung kurz in den See hüpfen? Letzteres war zwar verlockend, aber erstmal musste wir ja die Zelte aufbauen. Tja, was soll ich sagen: Google Maps hatte nicht gelogen. Der "Zeltplatz" bestand aus 2 Grünstreifen, mit Bäumen und Hügeln. Alles, was auch nur ansatzweise eine bequeme Zeltposition vermöglichte war schon besetzt. Schließlich hatten wir die Wahl: Im Hang oder direkt am Ufer schlafen... Wir nahmen das Ufer. Kaum hatte ich das Zelt ausgepackt, hatte ich auch schon einen neuen Freund gefunden:
Schwani, der Wachschwan
Ich taufte ihn Schwani! Anscheinend hielt er sich für einen Wachschwan, denn er marschierte munter am Ufer zwischen den Zelten vorbei. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich einen höllischen Respekt vor Schwänen habe. Genauer gesagt, leide ich an Schwanophobie! Ja, ehrlich!!! Somit fand ich es gar nicht lustig, dass Schwani sich ausgerechnet immer in meiner Nähe aufhielt. Es ist nicht schön, wenn 2 m neben einem ein Schwan steht, während man versucht das Zelt aufzubauen. Irgendwann wollte Schwani mich dann auch noch näher kennen lernen, so dass ich mir mit der Isomatte einen Schwanenschutzwall bauen musste. Ja!!!
Gott sei Dank hatte er dann doch irgendwann genug und verschwand wieder im See.
Pünktlich zum ersten Regentropfen standen dann auch unsere Zelte sicher verzurrt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten am Ufer zu zelten:
Zelten mit Seeblick

Das große Gequetsche auf der anderen Seite...
Um 13 Uhr war dann endlich Einlass. Wir gingen dahin, wo wir immer hingehen: Zur Markteröffnung vor die Feuerspektakel-Bühne. Zwischendurch fielen immer mal wieder ein paar Regentropfen. Das angekündigte Gewitter war ausgeblieben. Allerdings kühlte der Regen nicht, sondern lies nur die Luftfeuchtigkeit ansteigen. Es war wie in der Sauna. Die Markteröffnung bot dann direkt das erste Highlight des Tages: Ich war zum ersten Mal Augenzeuge beim "Teeren & Federn". Bruder Rectus hatte in der vergangenen Woche beim MPS in Karlsruhe sein Zöllibatsmobil im Schlamm vor dem Schlossgarten festgefahren, obwohl ihm der Vogt daselbst verboten hatte mit dem Zöllibatsmobil durch den Schlossgarten zu fahren. Als Strafe wurde er nun -mal wieder- geteert und gefedert:
Links der Vogt; recht Burder Rectus. Nun ist also auch geklärt, was der Mönch von heute unter der Kutte trägt.

Was für eine schöne Sauerei
Ich hab es wirklich genossen! Um 14 Uhr betraten dann Saltatio Mortis die Bühne. Ich war überrascht wie wach die Jungs aussahen. Hatte ich da doch mit größeren Spätfolgen gerechnet. Dennoch machte sich ihr Auftritt wenige Stunden vorher beim Wacken W:O:A bemerkbar. Lasterbalk moderierte in englisch und wir durfte bei jeder Ansage lauthals "Wackööööön" brüllen. Das MPS entwickelte sich langsam aber sicher zu einem MMF (Medieval Metal Festival). Ich fands einfach nur geil! Als es dann beim 2. Set richtig anfing zu regnen, durften wir sogar das "F-Wort" gröhlen. Natürlich nur in englischer Sprache, wegen der lieben Kindlein. Allerdings zeigte sich der Herrgott wenig beeindruckt. Der Regen wurde immer heftiger und dann musste SaMo vorzeitig Schluss machen, weil das Gelände so stark überflutet war, dass ihre Technik es nicht überlebte. Binnen 30 Minuten fielen angeblich knapp 100 l Regen pro qm.
Wir hatten da plötzlich einen eigenen See vor der Bühne...

und dort, wo ehemals Kabel lagen, war nun ein Fluss!
Normale Menschen stellten sich unter, aber Victoria und ich waren ja schon nass, also veranstalteten wir einen Schlamm-Spritz Wettbewerb. Irgendwas muss der Regen in unseren Gehirnen ausgelöst haben. Das ging ganz einfach: Man springt einfach mit voller Wucht in eine Matschpfütze! Ich wurde sogar von Duivelspack belohnt und bekam eine Tüte Amarulla-Mandeln geschenkt. Leider konnte ich nicht fangen und somit landete die Tüte in der Pfütze vor der Bühne, aber egal, ich hab sie trotzdem gegessen.
Duivelspack
Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß. Für einige Leute allerdings total unverständlich. Irgendwann stand dann das 3. SaMo Konzert des Tages an. Allerdings war die Technik noch immer versunken und somit zogen wir kurzerhand an die Drachenschenke um. Saltatio Mortis totally unplugged: Der Regen hatte eindeutig was Gutes.
Saltatio Mortis zieht zur Taverne

Viel Platz ist nicht, aber dafür ist schön kuschelig!

Aber auch der Band schien das Tavernenspiel Spaß zu machen

Alea mit seinem Sack



Spagat auf einem Biertisch




Manch einer hatte allerdings schon genug Flüssigkeit genossen


Nach dem Tavernenspiel ging es nahtlos weiter mit dem Konzert von Faun. Leider fing es wieder an zu regnen und leider auch so stark, dass ich die Kamera im wasserdichten Rucksack lies. Zu meiner großen Freude stand ich bei Faun in Reihe 1 und zu meiner noch größeren Freude genau so, dass ich freie Sicht in den Backstage-LKW von Saltatio Mortis hatte. Was sich genau dort abspielte, darüber hülle ich natürlich den Mantel des Schweigens. Wobei der sich bekanntlich durch Dareichung spezieller Wahrheitsseren lüften lässt. Ja, ich bin bestechlich!!! Leider habe deshalb zeitweise nichts vom Faun Konzert mitbekommen. Laut Victoria war es aber sehr schön.
Damit näherten wir uns auch schon dem Ende des Abends. Ich hatte mir allerdings noch das Ziel gesetzt, dass Saltatio Mortis Nachtkonzertes nicht nur zu sehen, sondern auch scharfe Bilder zu machen. Gott sei Dank hatte der Regen mittlerweile nachgelassen und auch die Technik war repariert. Allerdings durften wir erst noch einem kompletten Soundcheck beiwohnen. Hätte Alea jedes Mal wenn er sagte: "Jetzt ist es pefekt, aber wenn... " auch nur 1 Euro bezahlen müssen, wäre er vermutlich pleite gewesen. Es war echt lustig... Immerhin war dann irgendwann der perfekte Perfektionismus gefunden und es musste auch nur 1 Lied aus Zeitmangel gestrichen werden! Band und Publikum waren glücklich und das Konzert konnte endlich losgehen:

El Silbador & Lasterbalk

Bildunterschrift hinzufügen

El Sibador & Jean 

Elsi rockt





Gisi brachte mal wieder "Geschenke" auf die Bühne

Der Abschied
Nach dem Konzert hatten Victoria und ich die Nase voll und verabschiedeten uns sofort in unsere Zelte. Ich war wirklich müde und sehnte mich nach trockenen, warmen Klamotten. Selten war ich so schnell im Land der Träume, wie an diesem Abend. Noch während das große Feuerspektakel lief, schlief ich ein.

SONNTAG
Ca. 4 Uhr. In meinem Kopf dröhnte lauthals "Viva Colonia". Wie konnte das nur passieren. Ich drehte mich und beschloss aufzuwachen. Nein, Viva Colonia kam gar nicht aus meinem Schädel... Es kam von der anderen Seeseite aus irgendeinem Beach-Club... Und Viva Colonia folgten zahlreiche Schlager der "Neuen Deutschen Welle". Toll, genau das wollte ich schon immer haben, wenn ich bei einem Mittelalter Markt zelte... Bis gegen 5 Uhr hielt mich diese Grausamkeit wach. Was ich bis heute nicht wirklich verstanden habe: Warum mussten wir ab 24 Uhr aus Lärmschutzgründen ruhig sein, wenn gegenüber noch der Bär steppt? So ein Dudelsack ist außerdem fürs Ohr viel angenehmer... Darüber philosophierend schlief ich wieder ein. Bis um 7:30 Uhr die Nachbarn wach waren und so laut waren, dass ich aufwachte. Außerdem meldete sich meine Blase. Als ich wieder beim Zelt war, hatte ich Besuch bekommen. Nein, nicht Victoria, die schlief noch: Schwani war zurück. Er stand vor meinem Zelt und schaute mich an. Wir führten daraufhin ein ernsthaftes Gespräch von Mensch zu Schwan und ich erklärte ihm höflich, dass ich Schwanenfrikasee aus ihm machen würden, wenn er nicht das Weite suchen würde. Schwani zog ab.
Auf der anderen Seeseite zeigte sich die Sonne. Außerdem war es recht sütrmisch geworden. Also holte ich den nassen triefenden Kleiderklumpen aus dem Vorzelt und legte Rock und Mantel auf Zelt
Kleider trocknen, Teil 1

Anschließend legte ich mich noch etwas hin. Gegen 9 kam Schwani wieder... Diesmal mit Frau und 3 Kindern. Von wegen treuer Schwan....! Immerhin hielt er sich diesmal von meinem Zelt fern.

Familie Wachschwan
Mittlerweile wachte auch Victoria auf und wir legten auch die restlichen Klamotten in die Sonne:
Ich finde, das hat ähnlichkeit mit Wacköööön!
Da die Sonne aber noch recht schwach auf der Brust war, wurden nur Rock und Mantel trocken, so dass ich meine Schlafklamotten einfach anbehielt. Waren ja eh schwarz und das T-Shirt von StS passte auch wunderbar. Der Gestank war eh da. Muss am Schlamm gelegen haben, denn ich fand wir rochen echt authentisch.
Auf dem Gelände konnte man später wunderbar erkennen, wer schon den Samstag hier verbracht hatte. Man musste einfach nur auf die Farbe der Kleidung hüpftabwärts schauen. Bei der Markteröffnung sollten diesmal Schelmish geteert und gefedert werden. Diese waren aber beim Papst gewesen und hatten sich ihre Sünden erlassen lassen. Stattdessen musste mal wieder Bruder Rectus dran glauben. Der musste ja auch schon so lange nicht mehr für seine Sünden büßen.
Das Beweisbild: Dextro beim Papst. 

Das Hühnchen, Teil 2.
Anschließend schauten wir uns noch ein wenig Schelmish an, aber uns war schnell klar, die Luft war raus, wir wollten nach Hause. Gegen 15 Uhr packten wir unsere Zelte und machten uns auf dem Heimweg. Im klimatisierten Zug fiel uns dann erst mal richtig auf, wie sehr wir stanken... naja, Mittelalter halt! Außerdem hatte mich Saltatio Mortis mit dem Wacköööön-Fieber infiziert. Alle paar Minuten musste ich ein lautes "wacköööön" von mir geben. Die arme Victoria musste nicht nur das aushalten, sondern auch die mitleidigen Blicke der Passanten! Tut mir echt Leid. Kommt auch bestimmt nicht wieder vor *hust*

Desdemonia

Dextro

Schelmish

Picus von Corvin


Köln... War tierisch genial. Auch wenn der Starkregen wirklich nicht hätte sein müssen. Andererseits hat er es wiederum ganz besonders gemacht. So ein Tavernenspiel ist einfach immer wieder schön. Ich komme nächstes Jahr garantiert wieder! Bis dahin Wackööööön!