20. & 21.08.2011
Samstag, 02:00 Uhr. Ich bin gerade vom Burgfolk zurück. Eigentlich sollte ich ins Bettchen gehen, schließlich geht es in 8 Stunden nach Telgte. Ich war aber so aufgekratzt, dass ich nicht schlafen konnte. Zudem taten mir die Arme weh. Irgendwie fanden es wohl bestimmte Muskelpartien nicht so lustig den gestrigen Tag gegen die Absperrung gedrückt verbringen zu müssen. Auf der Suche nach Aspirin kam es dann beinah zu einer Katastrophe: Sämtliche Aspirinverpackungen waren leer!!! Wie konnte das nur geschehen? Wo waren die ganzen Tabletten denn hin? Was war mit ihnen nur geschehen? Glücklicherweise konnte ich im allerletzten Geheimversteck noch 4 Tabletten ausfindig machen. Zusammen mit einem Becker Magnesiumwasser gab es also 2 Aspirin als Einschlafhilfe…Erst irgendwann nach 3 Uhr fielen mir aber die Augen zu. Es war verdammt schwer einzuschlafen, wenn man immer dran dachte, dass man gleich wieder aufstehen musste. Um 8 wurde ich geweckt. Nein, nicht von den sanften Harfenklängen meines iPods, nein, von der Bohrmaschine der Nachbarn! Seit einem Jahr wohne ich nun in dieser Wohnung und seit einem 1 wird in der Wohnung über mir ständig gehämmert und gebohrt. Leider wachte nicht nur mein Kopf auf, sondern auch mein Körper. Meine Blase fing an Zeichen zu senden. Es half alles nichts, ich musste das Bett verlassen. Auf dem Rückweg vom Bad zum Bett ging ich bei der Kaffeemaschine vorbei und griff mir Red Bull Nr. 3. Es geht ja bekanntlich nichts über ein gutes Frühstück. Bis es Zeit zum Aufstehen war, schaute ich noch ein bisschen DVDs. Entspannung halt. Das dumpfe Gefühl in meinem Kopf war nach wie vor da. Sollte ich etwa doch etwas an den Ohren haben nach dem gestrigen Abend? Zeit um darüber nachzudenken hatte ich nicht, da der iPod mir mitteilte ich müsste mich nun duschen und anziehen. So ein iPod ist echt praktisch. Der sagt einem doch glatt immer, was man wann wie zu machen hat.
Vor dem Bahnhof in Münster wartete schon Victoria. Sie sah in etwa so aus, wie ich mich fühlte! Gut, ich sah wahrscheinlich auch so aus wie sie sich fühlte. Das Leben ist halt kein Spaß!
Heute stand wieder Teeren und Federn auf dem Programm. Diesmal musste unter anderem Alea dran glauben. Und ich schwöre bei den Göttern: Ich habe selten jemand mit einen so gekonnten Dackelblick gesehen. Viel hätte nicht gefehlt und er hätte mir wirklich leidgetan. Und für seinen kunstvollen Sprung in die Federn hat er eindeutig eine „1“ verdient, wobei sich da heute alle sehr viel Mühe gaben. Wirklich leidgetan hat mir dagegen David von Rapalje. Er wusste anscheinend wirklich nicht, dass er dran glauben musste und hatte daher nichts unter seinem Kilt an. Da der Marktvogt aber Herz hatte und ja auch Kinder anwesend waren, opferte er auf der Bühne stehend seine eigene Bruche… Hoffen wir mal, dass es eine recht frische Bruche war! Den Tag beim MPS verbrachte ich ausschließlich vor Bühne 1. Ich entfernte mich noch weniger als sonst. Die Luft war einfach raus. Dafür vernichtete ich im Laufe des Tages Red Bull Nr. 4 & 5. Ja, richtig lieber Leser. Ich hatte binnen 24 Stunden 1,65 l Red Bull getrunken. Mit wachem Kopf hätte ich das nie getan, wobei ich mit wachem Kopf gar kein RB benötigt hätte.
Immerhin war ich zum Beginn des Saltatio Mortis Nachtkonzertes in Höchstform. Also körperlich! Geistig lief ich schon lange auf MPS-Automatik. Das Nachtkonzert war eins der besten, die ich gesehen habe. Und der Chef daselbst, verdonnerte die Spielleute noch zu einer extra Zugabe. Wenn das MPS schon zum letzten Mal in Telgte ist, dann macht es auch nichts, wenn wir länger „Krach“ machen als erlaubt. Telgte ist ja eh ein sehr, sehr, sehr seltsamer Ort. Nirgendwo hab ich bisher so viele unfreundlich Eingeborene getroffen wie dort. Auf dem Weg von Telgte Bahnhof zum MPS-Gelände habe ich immer das Gefühl, dass gleich aus irgendeinem Haus jemand mit Fackel und Mistgabel in der Hand herausgesprungen kommt, mich der Ketzerei bezichtigt und mich unverzüglich auf den Scheiterhaufen hinterm Haus befördert.
Nun aber zurück zum Konzert: Gisi erlaubte 2 Zugaben! Ich rechnete schnell nach: Ja, haut hin, wir bekommen den Bus noch. Als 2. Lied gab es ein Medley aus „We will rock you“ und „Lady in red“. Ich liebe dieses Medley. „We will rock you“ auf dem Dudelsack gespielt ist einfach nur hammergeil. Während ich mich mit dem letzten Ton rumdrehen wollte und die Biege zu machen, brannte plötzlich Jubel auf. Ein Blick zurück zur Bühne: Verdammt, da stand William von Rapalje! Er und Alea sangen noch Loch Lomond. Ich liebe dieses Lied! Konnte es aber noch nie live sehen. Diesmal auch nicht! Bzw. nur Bruchstückhaft. Der Bus sollte in 12 Minuten fahren und wir mussten zur Haltestelle. Bekamen wir den Bus nicht, würde ich nicht vor 2 Uhr Zuhause sein und sonntags wollte ich um 11 wieder in Telgte sein. Alleine der Sound der Stimmen von Alea und William waren aber fantastisch und ich bin tierisch froh, dass ich es wenigstens gehört habe!
Tja, der Bus! Der sollte fahren 22:16… Kam dann so gegen 22:30! Hatte ich schon irgendwo erwähnt, dass ich Telgte wirklich abgrundtief hasse und der Ort ein verdammtes Spießerkaff ist?! Wir hätten in aller Ruhe das Konzert zu Ende sehen können. Danke Telgte!!! Und damit nicht genug. Der Bus war schon recht gut gefüllt, als er anhielt. Victoria und ich fanden sogar noch einen Sitzplatz. Für einige Leute an unserer und späteren Haltestellen war aber kein Platz mehr. Wie gut, dass der nächste Bus schon so gegen 00:20 Uhr kommen sollte. Hätte ja auch echt keiner damit rechnen können, dass gerade wenn kein Zug fährt, dann Leute mit Bus zum nächsten Bahnhof fahren wollen… Danke Telgte!!!
Wir bekamen in Münster natürlich bei dieser Verspätung den Nachtbus nicht mehr. Gott sei Dank war es noch vor Mitternacht und so mussten wir nur 30 Minuten warten. Ich war gegen 00:15 schon Zuhause… und hatte Hunger.
Im Kühlschrank fand ich zu meiner großen Freude Nudelauflauf. Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern, wann ich Nudelauflauf gekocht hatte. In meinem Kopf sang aber ein Rotschopf permanent den Refrain vom Eulenspiegel und somit endete jeder Versuch des Nachdenkens mit „nanananana“! (Sorry, noch ein Insider-Joke) Kurzerhand wanderte der Nudelauflauf in die Mikrowelle. Für 1 Portion war es eigentlich etwas viel, aber für 2 zu wenig. Also habe ich alles verputzt. War auch ganz lecker. Zumal ich über Tag nur ein Brötchen und einen Ritterfladen hatte. Gegen 2 Uhr war ich dann soweit mal ins Bett zu gehen. Als Ritual gab es wieder Aspirin und Magnesiumwasser. Der Sänger war auch aus meinem Kopf verband und das Einschlafen klappte auch erstaunlich gut.
Der iPod sagte, es wäre 04:38 Uhr. Schmerz durchfuhr meinen Körper. Nein, kein Wadenkrampf. Es war mein Magen. Ich schwitze und wälzte mich hin und her. Ich stand auf, lief im Zimmer auf und ab. Immer wenn ich mich wieder hinlegte, gingen die Krämpfe wieder los. Gegen 6 kam Übelkeit hinzu. Bis 7 hielt ich noch durch, dann half alles nichts mehr und ich zitierte „Tief in mir“. Anschließend ging es mir besser. Im Wasserkocher kochte mittlerweile schon Wasser für einen Kamillentee. Gegen 07:45 war alles wie weggeblasen. Mir ging es (vom Magen her) blendend. Leider musste ich um 8 aufstehen. Somit war das also Nacht 3 ohne nennenswerten Schlaf. In weiser Voraussicht packte ich auch noch Red Bull Nr. 6 in den Rucksack.
Freitag und Samstag hatten deutliche Spuren bei mir hinterlassen. Meine Stimme hatte arg gelitten und körperlich fühlte ich mich einfach scheiße. Vermaledeyt und Schelmish bereiteten mir trotzdem eine Menge Freude. Das Teeren und Federn des heutigen Tages wurde zudem eine richtige Gaudi, da der Marktvogt daselbst dran glauben musste. Es endete in einer riesigen Federschlacht.
Sonntags hatte der Bus dieselben Probleme wie bereits samstags. Zuhause war ich um 22 Uhr. Über Roxel war der Himmel pechschwarz. Es war so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht sah. Unmengen an Blitzen machten den Himmel immer wieder taghell. Regen fiel aber kaum. Der war ja auch schon nachmittags beim MPS gefallen… MPS so ganz ohne Regen geht halt doch nicht. Auch wenn es kein Vergleich zu Bahrenfeld oder Köln war.
P.S. Ich bin doch nicht taub! Der Grund, warum ich über den iPod keine Musik mehr hören konnte, war ganz banal. Ich hatte die Lautstärke fast ganz ausgedreht…
Hier noch einige Bilder vom Sonntag:
| Der Marktvogt wird geteert |
| Am Ende machte auch Bruder Rectus noch mit bei der "Federparty" |
| Schelmish & Vermaledeyt spielten zusammen |
| Mein POD: Pink MUSS einfach sexy machen.... |
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