Mittwoch, 10. August 2011

MPS Köln 2011 - MMF & Mud-Party


06. & 07.08.2011

SAMSTAG
Köln... Die letzten 3 MPSs waren nass! Nein, nicht feucht-fröhlich, sondern nass! Wobei Bahrenfeld bisher den absoluten Höhepunkt gebildet hatte. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass diese Wassermassen auch nicht mehr zu überbieten seien würden. Köln...

Alles gegann Samstag Morgen. Die Wettervorhersagen waren mal wieder top: Mittags leichte Gewitter, am Nachmittag dann Starkregen und abends leichte Schauer. Prinzipiell also wie in Bückeburg I und Bückeburg II. Victoria und ich wollten gegen 11 Uhr am Gelände sein. Google-Maps hatte uns verraten, dass der Zeltplatz diesmal wieder recht klein sein würde und ich schlafe nicht gern in extremer Hanglage bzw. auf dicken Steinen. Außerdem brauchte ich Wiese, weil mein Zelt ohne Heringe ja nicht steht.
Bei der Ankunft am Fühlinger See war es schwül. Auf dem kurzen Fußweg vom Bus zum Zeltplatz lief uns bereits der Schweiß aus allen Poren, verdunstete aber in keiner Weise. Warum hatte ich heute Morgen eigentlich geduscht und mir die Haare gemacht? Sollte ich vielleicht schon vor der offiziellen Eröffnung kurz in den See hüpfen? Letzteres war zwar verlockend, aber erstmal musste wir ja die Zelte aufbauen. Tja, was soll ich sagen: Google Maps hatte nicht gelogen. Der "Zeltplatz" bestand aus 2 Grünstreifen, mit Bäumen und Hügeln. Alles, was auch nur ansatzweise eine bequeme Zeltposition vermöglichte war schon besetzt. Schließlich hatten wir die Wahl: Im Hang oder direkt am Ufer schlafen... Wir nahmen das Ufer. Kaum hatte ich das Zelt ausgepackt, hatte ich auch schon einen neuen Freund gefunden:
Schwani, der Wachschwan
Ich taufte ihn Schwani! Anscheinend hielt er sich für einen Wachschwan, denn er marschierte munter am Ufer zwischen den Zelten vorbei. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich einen höllischen Respekt vor Schwänen habe. Genauer gesagt, leide ich an Schwanophobie! Ja, ehrlich!!! Somit fand ich es gar nicht lustig, dass Schwani sich ausgerechnet immer in meiner Nähe aufhielt. Es ist nicht schön, wenn 2 m neben einem ein Schwan steht, während man versucht das Zelt aufzubauen. Irgendwann wollte Schwani mich dann auch noch näher kennen lernen, so dass ich mir mit der Isomatte einen Schwanenschutzwall bauen musste. Ja!!!
Gott sei Dank hatte er dann doch irgendwann genug und verschwand wieder im See.
Pünktlich zum ersten Regentropfen standen dann auch unsere Zelte sicher verzurrt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten am Ufer zu zelten:
Zelten mit Seeblick

Das große Gequetsche auf der anderen Seite...
Um 13 Uhr war dann endlich Einlass. Wir gingen dahin, wo wir immer hingehen: Zur Markteröffnung vor die Feuerspektakel-Bühne. Zwischendurch fielen immer mal wieder ein paar Regentropfen. Das angekündigte Gewitter war ausgeblieben. Allerdings kühlte der Regen nicht, sondern lies nur die Luftfeuchtigkeit ansteigen. Es war wie in der Sauna. Die Markteröffnung bot dann direkt das erste Highlight des Tages: Ich war zum ersten Mal Augenzeuge beim "Teeren & Federn". Bruder Rectus hatte in der vergangenen Woche beim MPS in Karlsruhe sein Zöllibatsmobil im Schlamm vor dem Schlossgarten festgefahren, obwohl ihm der Vogt daselbst verboten hatte mit dem Zöllibatsmobil durch den Schlossgarten zu fahren. Als Strafe wurde er nun -mal wieder- geteert und gefedert:
Links der Vogt; recht Burder Rectus. Nun ist also auch geklärt, was der Mönch von heute unter der Kutte trägt.

Was für eine schöne Sauerei
Ich hab es wirklich genossen! Um 14 Uhr betraten dann Saltatio Mortis die Bühne. Ich war überrascht wie wach die Jungs aussahen. Hatte ich da doch mit größeren Spätfolgen gerechnet. Dennoch machte sich ihr Auftritt wenige Stunden vorher beim Wacken W:O:A bemerkbar. Lasterbalk moderierte in englisch und wir durfte bei jeder Ansage lauthals "Wackööööön" brüllen. Das MPS entwickelte sich langsam aber sicher zu einem MMF (Medieval Metal Festival). Ich fands einfach nur geil! Als es dann beim 2. Set richtig anfing zu regnen, durften wir sogar das "F-Wort" gröhlen. Natürlich nur in englischer Sprache, wegen der lieben Kindlein. Allerdings zeigte sich der Herrgott wenig beeindruckt. Der Regen wurde immer heftiger und dann musste SaMo vorzeitig Schluss machen, weil das Gelände so stark überflutet war, dass ihre Technik es nicht überlebte. Binnen 30 Minuten fielen angeblich knapp 100 l Regen pro qm.
Wir hatten da plötzlich einen eigenen See vor der Bühne...

und dort, wo ehemals Kabel lagen, war nun ein Fluss!
Normale Menschen stellten sich unter, aber Victoria und ich waren ja schon nass, also veranstalteten wir einen Schlamm-Spritz Wettbewerb. Irgendwas muss der Regen in unseren Gehirnen ausgelöst haben. Das ging ganz einfach: Man springt einfach mit voller Wucht in eine Matschpfütze! Ich wurde sogar von Duivelspack belohnt und bekam eine Tüte Amarulla-Mandeln geschenkt. Leider konnte ich nicht fangen und somit landete die Tüte in der Pfütze vor der Bühne, aber egal, ich hab sie trotzdem gegessen.
Duivelspack
Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß. Für einige Leute allerdings total unverständlich. Irgendwann stand dann das 3. SaMo Konzert des Tages an. Allerdings war die Technik noch immer versunken und somit zogen wir kurzerhand an die Drachenschenke um. Saltatio Mortis totally unplugged: Der Regen hatte eindeutig was Gutes.
Saltatio Mortis zieht zur Taverne

Viel Platz ist nicht, aber dafür ist schön kuschelig!

Aber auch der Band schien das Tavernenspiel Spaß zu machen

Alea mit seinem Sack



Spagat auf einem Biertisch




Manch einer hatte allerdings schon genug Flüssigkeit genossen


Nach dem Tavernenspiel ging es nahtlos weiter mit dem Konzert von Faun. Leider fing es wieder an zu regnen und leider auch so stark, dass ich die Kamera im wasserdichten Rucksack lies. Zu meiner großen Freude stand ich bei Faun in Reihe 1 und zu meiner noch größeren Freude genau so, dass ich freie Sicht in den Backstage-LKW von Saltatio Mortis hatte. Was sich genau dort abspielte, darüber hülle ich natürlich den Mantel des Schweigens. Wobei der sich bekanntlich durch Dareichung spezieller Wahrheitsseren lüften lässt. Ja, ich bin bestechlich!!! Leider habe deshalb zeitweise nichts vom Faun Konzert mitbekommen. Laut Victoria war es aber sehr schön.
Damit näherten wir uns auch schon dem Ende des Abends. Ich hatte mir allerdings noch das Ziel gesetzt, dass Saltatio Mortis Nachtkonzertes nicht nur zu sehen, sondern auch scharfe Bilder zu machen. Gott sei Dank hatte der Regen mittlerweile nachgelassen und auch die Technik war repariert. Allerdings durften wir erst noch einem kompletten Soundcheck beiwohnen. Hätte Alea jedes Mal wenn er sagte: "Jetzt ist es pefekt, aber wenn... " auch nur 1 Euro bezahlen müssen, wäre er vermutlich pleite gewesen. Es war echt lustig... Immerhin war dann irgendwann der perfekte Perfektionismus gefunden und es musste auch nur 1 Lied aus Zeitmangel gestrichen werden! Band und Publikum waren glücklich und das Konzert konnte endlich losgehen:

El Silbador & Lasterbalk

Bildunterschrift hinzufügen

El Sibador & Jean 

Elsi rockt





Gisi brachte mal wieder "Geschenke" auf die Bühne

Der Abschied
Nach dem Konzert hatten Victoria und ich die Nase voll und verabschiedeten uns sofort in unsere Zelte. Ich war wirklich müde und sehnte mich nach trockenen, warmen Klamotten. Selten war ich so schnell im Land der Träume, wie an diesem Abend. Noch während das große Feuerspektakel lief, schlief ich ein.

SONNTAG
Ca. 4 Uhr. In meinem Kopf dröhnte lauthals "Viva Colonia". Wie konnte das nur passieren. Ich drehte mich und beschloss aufzuwachen. Nein, Viva Colonia kam gar nicht aus meinem Schädel... Es kam von der anderen Seeseite aus irgendeinem Beach-Club... Und Viva Colonia folgten zahlreiche Schlager der "Neuen Deutschen Welle". Toll, genau das wollte ich schon immer haben, wenn ich bei einem Mittelalter Markt zelte... Bis gegen 5 Uhr hielt mich diese Grausamkeit wach. Was ich bis heute nicht wirklich verstanden habe: Warum mussten wir ab 24 Uhr aus Lärmschutzgründen ruhig sein, wenn gegenüber noch der Bär steppt? So ein Dudelsack ist außerdem fürs Ohr viel angenehmer... Darüber philosophierend schlief ich wieder ein. Bis um 7:30 Uhr die Nachbarn wach waren und so laut waren, dass ich aufwachte. Außerdem meldete sich meine Blase. Als ich wieder beim Zelt war, hatte ich Besuch bekommen. Nein, nicht Victoria, die schlief noch: Schwani war zurück. Er stand vor meinem Zelt und schaute mich an. Wir führten daraufhin ein ernsthaftes Gespräch von Mensch zu Schwan und ich erklärte ihm höflich, dass ich Schwanenfrikasee aus ihm machen würden, wenn er nicht das Weite suchen würde. Schwani zog ab.
Auf der anderen Seeseite zeigte sich die Sonne. Außerdem war es recht sütrmisch geworden. Also holte ich den nassen triefenden Kleiderklumpen aus dem Vorzelt und legte Rock und Mantel auf Zelt
Kleider trocknen, Teil 1

Anschließend legte ich mich noch etwas hin. Gegen 9 kam Schwani wieder... Diesmal mit Frau und 3 Kindern. Von wegen treuer Schwan....! Immerhin hielt er sich diesmal von meinem Zelt fern.

Familie Wachschwan
Mittlerweile wachte auch Victoria auf und wir legten auch die restlichen Klamotten in die Sonne:
Ich finde, das hat ähnlichkeit mit Wacköööön!
Da die Sonne aber noch recht schwach auf der Brust war, wurden nur Rock und Mantel trocken, so dass ich meine Schlafklamotten einfach anbehielt. Waren ja eh schwarz und das T-Shirt von StS passte auch wunderbar. Der Gestank war eh da. Muss am Schlamm gelegen haben, denn ich fand wir rochen echt authentisch.
Auf dem Gelände konnte man später wunderbar erkennen, wer schon den Samstag hier verbracht hatte. Man musste einfach nur auf die Farbe der Kleidung hüpftabwärts schauen. Bei der Markteröffnung sollten diesmal Schelmish geteert und gefedert werden. Diese waren aber beim Papst gewesen und hatten sich ihre Sünden erlassen lassen. Stattdessen musste mal wieder Bruder Rectus dran glauben. Der musste ja auch schon so lange nicht mehr für seine Sünden büßen.
Das Beweisbild: Dextro beim Papst. 

Das Hühnchen, Teil 2.
Anschließend schauten wir uns noch ein wenig Schelmish an, aber uns war schnell klar, die Luft war raus, wir wollten nach Hause. Gegen 15 Uhr packten wir unsere Zelte und machten uns auf dem Heimweg. Im klimatisierten Zug fiel uns dann erst mal richtig auf, wie sehr wir stanken... naja, Mittelalter halt! Außerdem hatte mich Saltatio Mortis mit dem Wacköööön-Fieber infiziert. Alle paar Minuten musste ich ein lautes "wacköööön" von mir geben. Die arme Victoria musste nicht nur das aushalten, sondern auch die mitleidigen Blicke der Passanten! Tut mir echt Leid. Kommt auch bestimmt nicht wieder vor *hust*

Desdemonia

Dextro

Schelmish

Picus von Corvin


Köln... War tierisch genial. Auch wenn der Starkregen wirklich nicht hätte sein müssen. Andererseits hat er es wiederum ganz besonders gemacht. So ein Tavernenspiel ist einfach immer wieder schön. Ich komme nächstes Jahr garantiert wieder! Bis dahin Wackööööön!

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